Nachdem es die Aktie von Evotec zuletzt deutlich gebeutelt hatte – der am weitesten fortgeschrittenen Wirkstoff-Kandidaten DiaPep227 wurde eingestellt -, gibt es nun wieder positive Nachrichten zu dem im TecDAX notierten Biotech-Konzerns. Evotec hat die im Jahr 2012 begonnene Zusammenarbeit mit der Jain Foundation erneut verlängert. Anleger honorieren dies. Vorbörslich gewinnt die Aktie bei Lang & Schwarz 1,6 Prozent und ist damit der stärkste Wert im TecDAX.
„Wichtiger Meilenstein“
Die nächste Phase der Zusammenarbeit beinhaltet das Screening von Substanzbibliotheken in mehreren Assay-Formaten, um die Jain Foundation weiterhin bei ihrem Ziel zu unterstützen, Dysferlinopathien, eine Gruppe der vererbbaren Muskeldystrophie, zu verstehen und zu heilen. Diese nächste Phase stellt einen wichtigen Meilenstein in den Bemühungen der Jain Foundation bei der Identifizierung neuer Therapien dar, die den Phänotypen der Dysferlin-Defizienz entgegenwirken können.
Dr. Mario Polywka, Chief Operating Officer von Evotec, kommentierte: "Wir freuen uns über die Fortführung unserer Zusammenarbeit mit der Jain Foundation sowie darüber, ein Teil dieses wichtigen Schritts in der Dysferlin-Forschung zu sein. Der bisherige Fortschritt sowie der Start mehrerer Screening-Programme ist ein wichtiger Meilenstein für beide Organisationen und belegt Evotecs zunehmende Rolle bei der Beschleunigung von innovativer und industrialisierter Forschung in Partnerschaften mit Stiftungen wie der Jain Foundation in seltenen Krankheiten." Dr. Plavi Mittal, President und CEO der Jain Foundation, fügte hinzu: "Wir sind sehr erfreut über den bisherigen Fortschritt unseres Projekts mit Evotec sowie über die Fortführung des Wirkstoffprogramms in die Screening-Phase." Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben.
Langfristig weiter top
Bereits in der vergangenen Woche hatte Evotec die Verlängerung der Kooperation mit der US-Stiftung CHDI bis 2017 bekannt gegeben. Anleger dürften die positiven Nachrichten etwas besänftigen. DER AKTIONÄR sieht die langfristigen Aussichten nicht zuletzt wegen der zahlreichen aussichtsreichen Partnerschaften von Evotec und den weiteren vielversprechenden Produkten in der Pipeline in jedem Fall weiter sehr gut. Es dürfte aber wohl noch einige Zeit dauern, bis die Anleger den Ausfall des am weitesten fortgeschrittenen Projekts verdaut haben. Es ist deswegen durchaus möglich, dass das jüngste Korrekturtief noch einmal getestet wird. Bei 2,90 Euro können Anleger deswegen versuchen, mit einem Abstauberlimit zum Zuge zu kommen.
(Mit Material von dpa-AFX)