Immobilien-Aktien stehen bei Investoren schon lange hoch im Kurs. Beste Beispiele sind GAGFAH oder die Deutsche Wohnen AG. Mit den Zahlen zum abgelaufenen Halbjahr untermauert Letztere die positive Performance in den zurückliegenden Jahren. Nach einem satten Gewinnanstieg in den ersten sechs Monaten setzt sich das Immobilienunternehmen höhere Ziele.
Integration von GSW über Plan
Beim operativen Ergebnis (Funds from Operations/FFO) peilt die Deutsche Wohnen für das laufende Jahr nun 220 statt 210 Millionen Euro an. Ein Grund für den optimistischeren Ausblick: Die Integration des geschluckten Konkurrenten GSW kommt schneller voran. "Wir liegen was den Zeitplan betrifft, aber auch im Hinblick auf die Kosteneinsparungen vor unseren Planwerten", sagte Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn am Donnerstag laut Mitteilung.
Im ersten Halbjahr hatte der Konzern seinen Überschuss dank der GSW-Übernahme um 88 Prozent auf 94,6 Millionen Euro gesteigert. Auch das operative Ergebnis (FFO) legte um diesen Wert auf 114,2 Millionen Euro zu. Seit dem Zusammenschluss ist das fusionierte Unternehmen mit aktuell 148.035 Wohneinheiten die zweitgrößte private Wohnimmobiliengesellschaft in Deutschland. Davor steht noch die Deutsche Annington. Die Leerstandsquote blieb bezogen auf die Wohnbestände, die die Deutsche Wohnen schon vor einem Jahr bewirtschaftete, konstant bei 2,5 Prozent. Die Mieteinnahmen legten auf dieser Basis um 3,4 Prozent zu.
Fair bewertet
Die Aktie der Deutsche Wohnen zählt zu den wenigen Immobilien-Aktien, deren Marktkapitalisierung über dem Nettoinventarwert liegt. Der Bewertungsaufschlag ist aber durchaus gerechtfertigt, da der Kauf von GSW ein großes Synergiepotenzial bietet. Wer investiert, sollte die Gewinne laufen lassen. Vor einem Neueinstieg sollte die Aktie erst einmal etwas korrigieren.
(Mit Material von dpa-AFX)