Gewinn weiter geschmolzen, allerdings nicht so stark wie befürchtet - die Börse hat es E.on am Mittwoch gedankt. Die Aktie hat sich mit einem deutlichen Plus an der DAX-Spitze festgesetzt. Nun haben die ersten Analysten ihre Einschätzung zu dem Zahlenwerk abgegeben.
Zwar hat die Krise in der Energiebranche Deutschlands größten Versorger E.on weiter fest im Griff: Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) sank um 12 Prozent. Analysten hatten allerdings einen noch stärkeren Rückgang erwartet. Der bestätigte Ausblick zeige zudem, dass das Unternehmen langsam wieder in ruhigeres Fahrwasser gelange.
Das bereinigte EBITDA liege zwei bis sechs Prozent über seiner beziehungsweise der durchschnittlichen Marktprognose, schrieb Analyst Michael Schäfer von Equinet in einer Studie. Auch das bereinigte Nettoergebnis sei mit einem Rückgang um 20 Prozent nicht ganz so stark gefallen wie am Markt erwartet. Die Resultate dürften die Stimmung der Investoren aufhellen, glaubt Schäfer. Gleichzeitig schränkte er aber ein, dass der unveränderte Unternehmensausblick an das schwierige Marktumfeld für die Stromerzeugung in Zentraleuropa und das Russland-Geschäft erinnere. Mittelfristig sieht er nicht das Potenzial für deutliche Kursgewinne. Daher hat der Experte die Einstufung für E.on auf "Hold" mit einem Kursziel von 14 Euro belassen
Auch das Analysehaus Kepler Cheuvreux bleibt skeptisch und hat die Einstufung für E.on nach Zahlen auf "Reduce" mit einem Kursziel von 12 Euro belassen. Die Halbjahresergebnisse des Versorgers seien wie erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Ingo Becker in einer Studie vom Mittwoch. Die Aktie habe seit Jahresbeginn etwas an Boden verloren und weise noch weitere Abwärtsrisiken auf.
Dabei bleiben
Nach dem der E.on-Aktie im Juni der Ausbruch über die 14,50-Euro-Marke gelungen ist, ging dem Wert schnell die Luft aus und die Bären haben wieder die Oberhand gewonnen. Der schwache Gesamtmarkt hat zudem seine Spuren hinterlassen. Zuletzt hat die Unterstützung bei 13 Euro gehalten. Investierte Anleger bleiben dabei und sichern ihre Position mit einem Stopp bei 12,80 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)