Am heutigen Donnerstag entscheidet der Arbeitskreis Aktienindizes über die neuesten Änderungen in der DAX-Familie. Am Abend gibt die Deutsche Börse dann etwaige Änderungen bekannt. Die Umsetzung erfolgt dann am Montag, den 21. März.
DAX: Veränderung möglich
Im deutschen Leitindex könnte es erneut zu einer Anpassung kommen. Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 gilt bereits seit längerer Zeit als Aufstiegskandidat in den DAX. Nun könnte es endlich so weit sein. Um seinen Platz zittern, muss dagegen K+S. Der Salz- und Düngemittelhersteller ist bei der Marktkapitalisierung zuletzt auf Platz 46 abgerutscht und erfüllt die Kriterien für einen Verbleib im DAX damit nicht mehr (mindestens Rang 45). Bleibt das so, dürfte ProSiebenSat.1 profitieren.
MDAX: Mehrere Kandidaten lauern
Bisher notieren die Papiere von ProSiebenSat.1 noch im MDAX. Im Index für mittelgroße Werte sind allerdings noch weitere Veränderungen zu erwarten. Im Fokus steht vor allem der Möbelhändler Steinhoff, der erst Ende 2015 an die Börse gegangen ist. Gelingt der Sprung in den MDAX, wäre der Konzern neben dem Flugzeugbauer Airbus eines der Schwergewichte im Index. „Ob Steinhoff wirklich in den MDAX kommt, wird sich wohl erst in letzter Minute entscheiden“, gibt Index-Experte Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zu Bedenken. Hintergrund: Die enorme Marktkapitalisierung alleine reicht als Zulassungskriterium nicht aus. Die Papiere von Steinhoff, zu dem unter anderem der deutsche Möbelhändler Poco gehört, müssen auch ausreichend gehandelt werden. Beim Börsenumsatz ist es allerdings ein spannendes Rennen.
Bei Börsenneulingen wird der Umsatz auf ein ganzes Jahr hochgerechnet, wobei die ersten 20 Handelstage nach dem Gang aufs Parkett nicht zählen. „Einzelne, besonders umsatzstarke oder -schwache Tage können das Ergebnis deshalb enorm beeinflussen“, so Streich.
Als weitere MDAX-Aufsteiger werden der Autozulieferer Schaeffler und die auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Alstria Office Reit gehandelt. Um ihre Plätze zittern, müssen hingegen Klöckner & Co sowie Salzgitter. Beide Konzerne sind durch den anhaltenden Verfall der Stahlpreise in eine Krise gerutscht und stehen deshalb vor dem Abstieg. Zittern muss zudem der Autozulieferer ElringKlinger.
TecDAX: SLM Solutions vor Aufstieg
In den Startlöchern für den TecDAX steht nach wie vor SLM Solutions. Dieses Mal könnte dem Hersteller von 3D-Metalldruckern der Aufstieg tatsächlich gelingen. Gleich zwei Werte zittern dafür derzeit um ihren Verbleib im Technologie-Index. Sowohl der IT-Dienstleister QSC als auch der Lasertechnik-Spezialist LPKF Laser dürften Anfang März die Kriterien für einen Verbleib nicht mehr erfüllen. Obwohl es derzeit kein weiteres Unternehmen gibt, das die vorgeschriebenen Kriterien erfüllt, bräuchte es dann noch einen zweiten Aufsteiger. Laut Experten müsste die Deutsche Börse ihr Regelwerk beim Börsenumsatz in diesem Fall etwas lockern, sodass auch der Windparkbetreiber Chorus Clean Energy einen Platz ergattern könnte.
SDAX: Zwei Veränderungen erwartet
Erneute Anpassungen dürfte es auch im Kleinstwerte-Index geben. Als Neuling im SDAX wird die einstige TUI-Tochter Hapag-Lloyd erwartet. Gute Chancen werden zudem dem Finanzdienstleister W&W (Wüstenrot & Württembergische) eingeräumt. Auf der Abschussliste stehen dagegen die Papiere von Hornbach Baumarkt und Sixt Leasing sowie der Finanzdienstleister MLP.
(Mit Material von dpa-AFX)