Seit sich Yahoo vor rund einer Woche bei der Vorlage der Quartalszahlen faktisch zum Verkauf gestellt hat, brodelt die Gerüchteküche, wer Interesse am einstigen Internet-Pionier haben könnte. Jetzt taucht erstmals ein konkreter Name auf.
Laut Kreisen soll der US-Telekom-Riesen Verizon Interesse an Yahoo haben. Verizon schickt den Chef des Konkurrenten AOL, Tom Armstrong, für Sondierungsgespräche mit Yahoo vor, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf informierte Personen.
Attraktiv für Verizon könnten vor allem die mehrere hundert Millionen Nutzer von verschiedenen Yahoo-Diensten sein. Sie wären ein willkommenes Publikum für die werbefinanzierten Inhalte-Angebote von Verizon - vor allem bei dem dazu gekauften Web-Pionier AOL.
Armstrong und Yahoo-Chefin Mayer kennen sich schon seit Jahren von der gemeinsamen Arbeit bei Google. Verizon könnte nach bisherigen Informationen an Teilen von Yahoo oder an der Übernahme des gesamten Internet-Konzerns interessiert sein. Bei Bloomberg hieß es zugleich, es habe noch keinen förmlichen Verhandlungen gegeben. Es hieß, man werde "strategische Angebote" prüfen. Mayer gelang es bisher nicht, das Geschäft wachsen zu lassen. Unter den Interessenten für Yahoo sollen neben Verizon auch Finanzinvestoren sein.
Nur für mutige Anleger
In einem schwachen Marktumfeld kam die Aktie weiter unter Druck und hat ein neues 52-Wochen-Tief markiert. Trotzdem ist das Interesse an Yahoo positiv zu bewerten, auch wenn noch kein Kaufpreis genannt wurde. Denn Yahoo gilt seit einiger Zeit auch wegen seiner Beteiligungen an Alibaba trotz des schwächelnden operativen Geschäfts als unterbewertet. Ein Einstieg bietet sich trotzdem nur für mutige Anleger an.
(Mit Material von dpa-AFX)