Die enormen Kursverluste der Deutschen Bank und auch der Credit Suisse gefährden zunehmend den Verbleib der beiden Banken im Stoxx Europe 50. Zudem hat die UBS das Kursziel für die Deutsche Bank massiv gesenkt.
Deutscher Bank und Credit Suisse könnten als Folge der Finanzmarktturbulenzen im Jahr 2008 eingeführten "Fast-Exit"-Regeln für Indizes der Stoxx-Familie zum Verhängnis werden.
"Die Abstände nach unten sind mit Blick auf die Freefloat-Marktkapitalisierung nicht sonderlich groß", gab Index-Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank am Donnerstag zu bedenken.
Die Freefloat-Marktkapitalisierung oder auch Börsenwert nach Streubesitz ergibt sich aus dem aktuellen Kurs, multipliziert mit der Anzahl der frei an der Börse handelbaren Aktien. Sowohl Deutsche Bank, als auch Credit Suisse nähern sich hier dem Rang 75, der den Ausschluss aus dem währungsgemischten Index der europäischen Werte bedeutet - sollte er den Regeln zufolge zweimal hintereinander am Monatsende erreicht oder unterschritten werden.
UBS sieht keine Chance für die Aktie
Unterdessen hat Daniele Brupbacher, Analyst bei der UBS, das Kursziel für die Aktie der Deutschen Bank von 26 auf 15,50 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Neutral“ belassen. Nach den Zahlen für das vierte Quartal habe er seine Gewinnschätzungen je Aktie deutlich gekürzt - und zwar für 2016 um 40 Prozent, für 2017 um 28 Prozent und für 2018 um fünf Prozent, so der Experte. Die weitere Geschäftsentwicklung der Bank lasse sich nach wie vor nicht gut voraussagen. Die Aktie sei günstig, doch dies habe auch seine Gründe.
Aktie im Abwärtstrend
Die Gründe, die Brupbacher anspricht, liegen auf der Hand: Milliardenverluste, Tausende von Rechtsstreitigkeiten, Konzernumbau. Der Aktienkurs hat sich zuletzt etwas beruhigt, von Bodenbildung kann aber noch keine Rede sein. Solange das nicht der Fall ist, eignet sich die Aktie höchstens für mutige Trader.
(Mit Material von dpa-AFX)