Mit einem Plus von knapp zehn Prozent führt der Roboterhersteller KUKA den MDAX am Donnerstag deutlich an. Nach den deutlichen Verlusten in den vergangenen zwei Monaten, rückt das Rekordhoch bei 86 Euro nun wieder in den Fokus. Die Ursache für den gewaltigen Kurssprung liegt dabei in China. Der Haushaltsgerätehersteller Midea hat den Anteil an KUKA vergrößert.
Im August 2015 war Midea mit 5,43 Prozent bei KUKA eingestiegen. Nun hat der chinesische Konzern seinen Anteil fast verdoppelt und hält jetzt 10,22 Prozent. Größter Anteilseigner ist derzeit die Voith Group mit einem Anteil von 25,1 Prozent. Branchenkreisen zufolge ist es auch unwahrscheinlich, dass sich einer der Großaktionäre von Aktien getrennt hat, da es keine zweite Stimmrechtsmitteilung gebe.
Beteiligungen oder gar Übernahmen von chinesischen Unternehmen an europäischen Firmen finden derzeit generell viel Beachtung. Erst am Mittwoch hatte der chinesische Staatskonzern ChemChina eine 43 Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte für den schweizerischen Agrarchemie-Konzern Syngenta vorgelegt. Am Donnerstag wurde dann bekannt, dass der schwedische Investor EQT den niedersächsischen Abfallkonzern EEW an eine chinesische Holding verkauft hat.
Kauflimit ausgelöst
Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass Midea eine strategische Mehrheit an KUKA anstrebt. Dazu müssten die Chinesen 75 Prozent der Anteile kontrollieren, was aber durch den Ankeraktionär Voith derzeit verhindert wird. Das Stop-Buy-Limit des AKTIONÄR wurde durch den Kurssprung ausgelöst. Anleger bleiben nun an Bord und setzen den Stopp bei 62 Euro. Das Kursziel lautet 105 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)