Durch die gescheiterten Übernahmeversuche der jüngeren Vergangenheit will sich Dialog Semiconductor nicht unterkriegen lassen und sucht nach neuen Zukäufen. Selbst sieht sich der Apple-Zulieferer aber nicht als Übernahmeziel.
Dialog-Vorstandschef Jalal Bagherli will nach wie vor zukaufen und hält dafür weiter Ausschau nach Übernahmezielen. „Es gibt mögliche Kandidaten, zur Eile besteht aber kein Anlass“, sagte er dem der Euro am Sonntag. „Wir könnten unser Wachstum beschleunigen. Entsprechend haben wir sehr klare Kriterien für potenzielle Zukäufe.“
Sich selbst sieht der Chiphersteller aber nicht als Übernahmekandidat – trotz des zuletzt stark geschrumpften Börsenwerts, so der Manager.
Branche im Übernahmefieber
Der milliardenschwere, bei den eigenen Aktionären aber nicht unumstrittene geplante Zukauf des US-Chipherstellers Atmel ist jüngst gescheitert. Mit der Übernahme wollte Dialog die Abhängigkeit von Apple als wichtigstem Kunden reduzieren. Allerdings entschied sich Atmel im Januar für einen anderen Bieter. Zuvor waren Mitte 2014 Fusionsgespräche mit dem österreichischen Konkurrenten AMS ohne einen Zusammenschluss zu Ende gegangen.
An der Seitenlinie
Die Querelen um die Atmel-Übernahme und Sorgen um die Absatzzahlen beim wichtigsten Kunden Apple haben zuletzt Spuren am Chart der Dialog-Aktie hinterlassen. Zwar konnte sich die Aktie vor dem Wochenende ein Stück weit erholen, der Abwärtstrend ist aber nach wie vor intakt. Anleger sollten vor dem Einstieg deshalb ein frisches Kaufsignal abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)