Die Aktie von Apple ist zuletzt förmlich nach unten durchgereicht worden. Am heutigen Donnerstag setzt das Papier aber zu einer ersten Erholungsbewegung an. Am Vormittag gewinnt Apple 1,4 Prozent auf 87,90 Euro. Bereits am Vorabend konnte die Aktie in den USA mehr als zwei Prozent auf 88,60 Euro zulegen und damit den Abwärtssog vorerst stoppen. Äußerst optimistisch zeigten sich zuletzt die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs. Sie haben Apple vor Zahlen, die am kommenden Dienstag nachbörslich veröffentlicht werden, auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 155 Dollar belassen. Analystin Simona Jankowski rechnet laut einer Studie vom Mittwoch zur Vorlage der Quartalsbilanz im Einklang mit der Konzernprognose und den Markterwartungen mit einem Umsatzplus von drei Prozent. Für das zweite Quartal sollte der iPhone-Hersteller einen schwachen Ausblick liefern, der in der Aktie aber bereits eingepreist sein dürfte. Anleger sollten die aktuelle Kursschwäche zum Kauf nutzen, da die Erlössituation sich wieder bessern sollte und das Papier wieder aufwerten dürfte.
Analysten optimistisch
Höhere Kurse erwarten auch andere Analysten, wenngleich die Kursziele nicht ganz so hoch ausfallen. Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Apple vor Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 130 Dollar belassen. Analyst Steven Milunovich rechnet in einer Studie vom Mittwoch für das Dezember-Quartal mit einem Umsatz von 75,6 Milliarden Dollar. Er sieht sich damit etwas unter den Markterwartungen und der Zielspanne des US-Konzerns. Den durchschnittlichen Verkaufspreis der iPhones setzt er mit 662 Dollar etwas niedriger an als der Markt. Die Aktien hält er für "nicht teuer".
Das Analysehaus Independent Research hat das Kursziel für Apple von 150 auf 133 Dollar gesenkt, aber die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Die Abschwächung des Wachstums vor allem beim iPhone komme nicht überraschend und sei kein Anzeichen für Erlös- und Gewinnrückgänge, so Analyst Markus Friebel. Langfristig dürfte Apple beim iPhone größtenteils über dem Branchenwachstum liegen, hob der Analyst hervor. Hierfür sprächen die Markentreue der iPhone-Kunden sowie Upgrade-Käufe auf neue Geräte. Hinzu komme die Gewinnung von Neukunden von anderen Marken. Zudem dürfte der Elektronikkonzern auch künftig immer wieder neue Wachstumsquellen erschließen. Das iPhone verliere als Impulsgeber an Bedeutung. Apple-Aktien sind aus Sicht von Friebel klar unterbewertet.
DER AKTIONÄR rät Anlegern die Quartalszahlen am nächsten Dienstag noch abzuwarten. Die Aktie ist zwar mit einem KGV von 10 günstig bewertet, doch die Gefahr von negativen Überraschungen ist groß.
(Mit Material von dpa-AFX)