Es zieht kaum ein Tag in's Land, an dem Volkswagen nicht in den Schlagzeilen zu finden ist. Nach der US-Umweltbehörde EPA vergangene Woche weht den Wolfsburgern nun Gegenwind von Seiten der Arbeitnehmervertreter entgegen.
Dort würde der frühere FBI-Chef Louis Freeh als möglicher US-Sonderbeauftragter im kriselnden Konzern keinen Rückhalt haben. "Wir kennen diese Personalie nicht, und sie steht auch nicht auf der Agenda des Aufsichtsratspräsidiums", erfuhr die Deutsche-Presse-Agentur am Dienstagmorgen aus Kreisen der mächtigen VW-Arbeitnehmervertreter.. Am frühen Nachmittag kommt in Wolfsburg die Spitze des Aufsichtsrates, das Präsidium, zusammen.
Am Montag hatten Medien berichtet, der VW-Vorstand wolle Freeh mit Billigung des Aufsichtsrates in der Abgas-Affäre in den USA als Experten und Vermittler einsetzen. Der 66-Jährige würde damit auch Aufgaben wahrnehmen, die in das Ressort der neuen VW-Vorstandsfrau Christine Hohmann-Dennhardt fallen. Sie war vom Konkurrenten Daimler zu den Wolfsburgern gewechselt und leitet "Integrität und Recht".
Kein Bedarf und kein Kommentar
Aus den Arbeitnehmerkreisen hieß es zu den Spekulationen über Freeh unmissverständlich: "Wir haben Frau Hohmann-Dennhardt für diese anspruchsvolle Aufgabe. Weiteren Bedarf sehen wir nicht." Am Montag hatte sich ein VW-Konzernsprecher nicht zu den Berichten äußern wollen. "Das sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren."
Chart der Woche
Auch die Kurszielsenkung von Analyst Stuart Pearson von der französischen Investmentbank Exane BNP von 163 auf 143 Euro sorgt dafür, dass das Papier bislang in einem freundlichen Marktumfeld am DAX-Ende steht. Die Stärke und Profitabilität in der weltweiten Autobranche resultiere laut Pearson alleine auf der bislang beispiellosen Niedrigzins-Ära. Eine ausführliche charttechnische Analyse der Volkswagen-Aktie mit Handlungsempfehlung finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Diese können Sie hier bequem downloaden.
(Mit Material von dpa-AFX)