Seit Adidas am Montag den bisherigen Henkel-Vorstandschef Kasper Rorsted als künftigen CEO vorgestellt hat, befindet sich die Aktie des Sportartikelherstellers im Aufwind. Mittlerweile haben auch die ersten Analysten auf den anstehenden Wechsel in der Vorstandsetage reagiert.
Die Deutsche Bank hat ihre Kaufempfehlung für die Adidas-Aktie mit einem Kursziel von 105 Euro bestätigt. Rorsted werde sich daran messen lassen müssen, ob er auch bei Adidas die Margen steigern kann, so Analyst Adrian Rott. Denn in dieser Hinsicht hinke Adidas dem Marktführer Nike weit hinterher. Wenn Adidas wie von ihm erwartet den Rückstand zu den Amerikanern und anderen Wettbewerbern verringern könne, winke ein deutliches Aufwertungspotenzial, so der Experte.
Die Analysten von Equinet haben den DAX-Titel mit einem „Buy“-Rating und Kursziel 102 Euro wieder in die Bewertung aufgenommen. Credit Suisse – bislang nicht gerade optimistisch für Adidas gestimmt – hat die Aktie von „Underperform“ auf „Neutral“ hochgestuft und das Kursziel von 80 auf 90 Euro angehoben.
Wechsel an der Spitze
Rorsted, der noch bis zum 30. April den Konsumgüterkonzern Henkel leitet, wird zum 1. Oktober den scheidenden Adidas-Chef Herbert Hainer beerben. Zwar hatte sich Hainers Abschied nach 15 Jahren an der Konzernspitze bereits abgezeichnet, kommt nun aber doch überraschend schnell – denn eigentlich wäre sein Vertrag erst im März 2017 ausgelaufen.
Nach dem Seuchenjahr 2014 ist es Hainer zuletzt gelungen, den fränkischen Sportartikelhersteller zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Die Auftragsbücher sind wieder prall gefüllt, Großereignisse wie die Fußball-EM und die Olympischen Spiele sollen im laufenden Jahr ein Rekordergebnis einspielen.
Eine der verbliebenen Baustellen bei Adidas dürfte Rorsted von seiner Tätigkeit bei Henkel nur allzu gut kennen: das schleppende Russland-Geschäft. Denn während der Absatz in Westeuropa brummt, leidet Adidas in Russland unter dem Währungsverfall.
An der Börse ist die Nachricht vom Chefwechsel bei Adidas sehr gut angekommen. Nach dem Kurssprung vom Montag setzt die Aktie ihre Aufwärtsbewegung am Dienstag fort. Gelingt der Sprung über den Widerstand bei 91,30 Euro, wäre der Weg zum Allzeithoch bei 94,50 Euro frei. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)