Die Aktien von Royal Dutch Shell sind weiterhin unter Druck: Für erheblichen Gegenwind sorgen natürlich die weiter fallenden Ölpreise, die ihre Talfahrt auch am heutigen Dienstag fortsetzen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Morgen gerade einmal 30,66 US-Dollar – dies ist der niedrigste Stand seit zwölf Jahren.
Trotz des niedrigen Preisniveaus wird weltweit weiter reichlich Öl produziert, das aktuell keinen Abnehmer findet. Darüber hinaus dürfte bald auch der Iran wieder mehr Rohöl exportieren, da die endgültige Aufhebung der Sanktionen offenbar näher rückt. "Meine Erwartung ist, dass dieser Tag recht bald kommen wird", sagte EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Montag. Es gebe aber noch keinen festen Termin. Voraussetzung sei, dass der Iran alle Verpflichtungen aus dem Atomabkommen erfüllt. In diesem Umfeld hat auch die Erholung am chinesischen Aktienmarkt die Ölpreise nicht gestützt.
Bodenbildung abwarten
Auch wenn Shell über eine bessere Kostenstruktur als viele Konkurrenten und ein stärkeres Standbein im weiterhin hochprofitablen Raffinerie- und Tankstellengeschäft verfügt, belastet der Ölpreisverfall natürlich das Konzernergebnis erheblich. Daher bleibt die Shell-Aktie nach wie vor ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet.
Wegen des angeschlagenen Chartbildes – bei Shell und beim Ölpreis – sollten Anleger vor einem Neueinstieg bei der Dividendenperle eine Bodenbildung abwarten. Das Engagement sollte dann mit einem engen Stopp bei 17,50 Euro abgesichert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)