Bei der geplanten Übernahme des britischen Konkurrenten BG für rund 50 Milliarden Dollar lief es für Royal Dutch Shell bislang nach Plan. Nun hat sich allerdings ein bedeutender Großaktionär des britisch-niederländischen Energieriesen zu Wort gemeldet und könnte für ernsthafte Probleme sorgen.
So erklärte Standard Life am Freitag an, dass nach Ansicht des Versicherers wegen des anhaltenden Ölpreis-Verfalls der Zukauf nicht im Interesse der Shell-Aktionäre sei: „Entsprechend werden wir dagegen stimmen.“ Auch andere Investoren und Analysten hatten sich zuletzt zunehmend kritisch für die Übernahmepläne gezeigt. Shell will durch den Deal zum weltgrößten Anbieter von Flüssiggas werden. Allerdings leidet natürlich auch diese Sparte erheblich unter den jüngsten Rückgang der Ölpreise. Am 27. Januar stimmen die Aktionäre ab, ob es tatsächlich zum Deal kommen soll.
Kein Beinbruch
Strategisch betrachtet mag es für Shell durchaus sinnvoll sein, einen derart großen Deal zu einem im historischen Vergleich relativ erschwinglichen Preis durchzuführen. Dennoch ist zu erwarten, dass die Marktteilnehmer ein mögliches Platzen der Übernahme wohl sogar mit einem Kursaufschlag quittieren würden. Zu trüb ist derzeit einfach das Sentiment für Öl- und Ölaktien. Die Shell-Aktie bleibt indes ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet.