Die Aktie von RWE startet am Montag schwach in die neue Woche. Mit deutlichen Verlusten gehört der Versorger-Titel zu den schwächsten Werten im DAX. Grund ist ein Zeitungsbericht, wonach der Konzern Probleme hat, Geldgeber für Investitionen zu finden.
In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat RWE-Chef Peter Terium fehlende Finanzmittel beklagt. „Wir brauchen Geld für Wachstum. Zur Zeit kriegen wir das nicht“, so Terium.
Dafür macht er die Verunsicherung durch die Politik verantwortlich: „Ein amerikanischer Investor, der heute einen Euro in RWE steckt, hat keine Sicherheit, dass dieses Geld tatsächlich in Wachstum fließt oder die Politik die Rahmenbedingungen so verändert, dass der Euro woanders hingehen muss.“
„Kein Zeitdruck“
Trotz allem stehe RWE aber auf einem soliden Fundament und habe keinen Zeitdruck. „Das Unternehmen ist durchfinanziert. Die Liquidität bis zum Ende der Dekade ist gesichert“, so der Vorstandsvorsitzende. Ein Verkauf der 25-prozentigen Beteiligung am Stromnetzbetreiber Amperion sei daher nicht geplant. Der Verkauf der Anteile an der Atomgesellschaft Urenco soll dagegen weiter vorangetrieben werden und könnte RWE rund eine Milliarde Euro in die Kasse spülen.
Trotz der im September abgebrochenen Gespräche über die Kapitalbeteiligung eines arabischen Investors wollte Terium "nicht ausschließen, dass das Thema Kapitalerhöhung nochmal auf die Agenda kommt".
Die Anleger haben am Montag mit Verkäufen auf die Aussagen des Konzernchefs reagiert. Die RWE-Aktie ist mit deutlichen Verlusten in den Handel gestartet und zwischenzeitlich ans DAX-Ende gerutscht. Das ohnehin schon schwache Chartbild droht sich weiter einzutrüben. Anleger sollten den Versorger-Titel daher weiterhin meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)