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Daimler, BMW, Tesla und VW: And the winner is ...

Daimler, BMW, Tesla und VW: And the winner is ...
Foto: Börsenmedien AG
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Marion Schlegel 18.11.2015 Marion Schlegel

Es ist noch nicht allzu lange her, da sahen viele Experten dunkle Wolken über der deutschen Autoindustrie aufziehen: Ein nachlassendes Wirtschaftswachstum in China, dazu der VW-Skandal und neue Konkurrenten aus den USA wie Tesla, Google oder Apple sollten das Ende der Erfolgsgeschichte von BMW, Daimler und Co besiegeln. Die Aktien befanden sich im freien Fall. Vor Kurzem hat sich das Blatt jedoch gedreht. China wächst, und das mit 6,7 Prozent nicht zu knapp. Hinzu kommt ein boomender US-Markt und großes Potenzial für die Autobauer in den Schwellenländern wie Indien und Brasilien. Auch was das Thema selbstfahrende Autos und die Elektromobilität angeht, so sind allen voran BMW und Daimler gut positioniert.

Die deutschen Autobauer werden also noch über Jahre dicke Gewinne einfahren und neue Trends setzen! Man darf gespannt sein, was aus den hochtrabenden Plänen von Google oder Apple wird, ins Autogeschäft einzusteigen. Daimler fährt von Rekord zu Rekord Vor rund drei Jahren hat niemand mehr einen Pfifferling auf Dieter Zetsche gegeben. Die Margen waren im Sinkflug, die Zahlen mau und die Autos eher Ladenhüter als Karossen mit Sexappeal. Zetsche gab nicht nach. Der ehrgeizige Manager krempelte den Konzern um, die folgende Modelloffensive trägt noch immer Früchte. Daimler fährt seit Quartalen von Rekord zu Rekord. Beeindruckend war zuletzt vor allem die Marge in der Autosparte: 10,5 Prozent! Damit liegt Mercedes mittlerweile weit vor den Konkurrenten BMW und Audi. Auch für China bleibt das Daimler-Management optimistisch. Man sehe leichtes Wachstum im wichtigsten Automarkt der Welt. Daimler weist kurzfristig das größte Aufwärtspotenzial unter den Aktien der europäischen Premiumhersteller auf. Die Gewinne werden weiter steigen, viele Analysten haben nach den Zahlen ihre Gewinnschätzungen nach oben geschraubt. Zudem ist Daimler, was das Thema selbstfahrende Autos und Vernetzung im Auto betrifft, hervorragend positioniert. Mit der Studie F015 hat Zetsche mit seinem Team ein Ausrufezeichen gesetzt. Nicht nur Apple und Google, auch die Premium-Marken von VW müssen sich anschnallen.

Volkswagen: Wann kehrt Ruhe ein?

Es vergeht kein Tag ohne neue Hiobsbotschaften rund um die Abgas-Affäre des VW-Konzerns. VW musste am Dienstagabend nach Manipulationen bei Stickoxid-Werten auch Unregelmäßigkeiten bei CO2-Werten einräumen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand geht es um 800.000 Autos. VW bezifferte die wirtschaftlichen Risiken auf rund zwei Milliarden Euro. Ein starkes Stück! Damit nicht genug: Auch die mächtige US-Umweltbehörde EPA legte nach: VW wurde vorgeworfen, dass auch bei den 3-Liter-V6-Diesel-Aggregaten eine Software installiert wurde, um die Abgaswerte zu frisieren. Womöglich kam der Motor auch bei Porsche-Fahrzeugen zum Einsatz. Damit würde dann wohl auch VW-Vorstand Matthias Müller sein Saubermann-Image verlieren. Was bleibt, ist die Unsicherheit rund um die ganze Abgas-Affäre und die Höhe der möglichen Schadensersatzzahlungen. Eine seriöse Beurteilung der VW-Aktie ist derzeit unmöglich. Anleger sollten sich weiterhin auf eine hohe Volatilität einstellen. Fakt ist: Die Gewinne werden in den nächsten Jahren deutlich niedriger ausfallen. Und auch eine knackige Kürzung der Dividende ist so gut wie sicher.

BMW: Wann kommt der i5?

BMW präsentierte gute Zahlen für das dritte Quartal. Umsatz plus 14 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern kletterte um 13 Prozent auf 2,26 Milliarden Euro. Die Analysten spendeten Applaus, die Aktie setzte ihre Erholung fort. Was bringt 2016? Der neue Vorstand Harald Krüger wird alle Hebel in Bewegung setzen, im Jubiläumsjahr 2016 mit hervorragenden Zahlen zu glänzen. Auch dürfte der neue Elektroflitzer nicht mehr lange auf sich warten lassen. Nach dem i3 und dem Hybriden i8 sollte bald der i5 zur BMW-Familie der E-Renner gehören. DER AKTIONÄR ist überzeugt, dass der Hype um die E-Flitzer bald losgehen wird. Bis 2020 sollen eine Millionen Stromer auf den deutschen Straßen surren. Ein ambitionierter Plan. Dennoch: Die Politik wird dafür Kaufanreize setzen, die Infrastruktur wird geschaffen. Wird diese Karte an der Börse gespielt, ist BMW die beste Adresse. Die Milliardeninvestitionen in die visionären Elektroflitzer werden sich auszahlen.

Zwar ist der Verlust im Vergleich zum Vorjahr von 75 auf 230 Millionen Dollar geklettert, die Anleger störte das allerdings herzlich wenig. Vor allem die hohen Kosten für die Marktpremiere des Model X und die Entwicklung des Model 3 rissen tiefe Löcher in Teslas Bilanz. Eine Überraschung gab es dafür beim Umsatz: Der stieg um zehn Prozent auf 937 Millionen Dollar. In den ersten neun Monaten hat Tesla 33.0000 Elektroflitzer auf die Straße gebracht, zum Jahresende sollen es zwischen 50.000 und 52.000 sein. Tesla braucht die sogenannte Giga- Factory, um konkurrenzfähig zu werden. Nur so können die Kosten für die Batterien gesenkt und Gewinne erzielt werden. Bis dahin ist noch ein weiter Weg. Die Tesla-Aktie ist und bleibt eine heiße Wette auf den Erfolg der Giga- Factory sowie die großen Visionen von Manager Elon Musk.

Daimler auf der Poleposition

Das Momentum für Autoaktien hat sich zuletzt deutlich aufgehellt. Die Zahlen aller Hersteller – ausgenommen VW – waren sehr gut. Tesla ist und bleibt eine heiße Wette. Bei rund 200 Dollar könnte das Papier einen Boden gefunden haben. BMW hat sich in puncto Elektroauto hervorragend in Stellung gebracht. Die Aktie sieht technisch wieder gut aus. Sobald die 200-Tage-Linie bei 98,76 Euro nach oben überwunden wird, sollten Anschlussgewinne folgen. Für den AKTIONÄR hat Daimler derzeit die Nase vorne. Die Modelloffensive wird die Gewinne bis 2017 anfeuern. Rücksetzer können zum Ausbau der Position genutzt werden. Mit einem guten Gesamtmarkt im Rücken sollte die Aktie in den nächsten Wochen Fahrt Richtung 90 Euro aufnehmen.

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