Die Meldung, wonach Warren Buffetts Berkshire Hathaway einen Teil ihrer Munich-Re-Aktien verkauft hat, bereitet Konzernchef Nikolaus von Bomhard keine schlaflosen Nächte. Im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin „BILANZ“ erklärte er, dass er keinerlei Anzeichen für einen vollständigen Rückzug des legendären US-Investors sieht.
Die Berkshire-Beteiligung am DAX-Konzern ist nun von 12,0 auf 9,7 Prozent gesunken. Damit gehört der DAX-Konzern aber immer noch zu den zehn größten Positionen in Buffetts Portfolio und das wichtigste Investment der Beteiligungsgesellschaft außerhalb der USA. Von Bomhard betonte: "Warren Buffett behält unsere Aktien und seine eigene Aktivitäten als Rückversicherer. Er ist erfahren genug, um zu wissen: Zyklische Bewegungen gehören zum Geschäft der Rückversicherer.“
Gelassen bezüglich der neuen Konkurrenz
Auch bezüglich der stärker werdende Konkurrenz im Rückversicherungsgeschäft durch Hedgefonds lässt sich von Bomhard nicht beunruhigen: "Viele Hedgefonds und Vermögensverwalter suchen Versicherungsrisiken als Anlageobjekt. Diese Spieler können viele Jahre Glück haben, so merkt man gar nicht, dass sie die Risiken falsch berechnet und bepreist haben.“ Dies könne für die in diesem Markt unerfahrenen Hedgefonds hohe Verluste zur Folge haben.
Sehr günstig bewertet
Die Munich Re bleibt angesichts der starken Marktstellung, des guten Managements und der soliden Bilanz ein absoluter Qualitätstitel. Mit einem KGV von 9, einem KBV von 0,9 und einer Dividendenrendite von 4,9 Prozent (die seit 1969 nicht mehr gesenkt wurde), bleiben die DAX-Titel unverändert attraktiv. Vor einem Einstieg sollte aber eine Aufhellung des Chartbildes abgewartet werden.