Bei der noch bis zum 9. September laufenden Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin müssen die Vertreter der Deutschen Telekom durchaus ein dickes Fell haben. Allerdings haben sie auch einige "Bonbons" mitgebracht und zudem sind die Analysten wieder zuversichtlicher.
"Tiefe Kratzer" und "bunte Pflaster" dafür
"Leitung tot", Zusatzgeräte teuer, Rechnung für Techniker, Informationen schlecht. Das sind nach einer Umfrage der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die Klagen von mehr als einem Drittel der Kunden, die von der Deutschen Telekom auf Internet-Telefonie (Voice over IP, kurz VoIP) umgestellt werden. Ähnliches dürfte zwar auch andere Anbieter betreffen, doch ist die Telekom eben der größte Anbieter und stellt derzeit 60.000 bis 70.000 Anschlüsse pro Woche um, damit im Jahr 2018 das Ziel erreicht ist, das da lautet: Telefon, Internet, Fernsehen, alles läuft über eine Leitung.
Zu viele Bonbons sind ungesund, vor allem für Kinder. Dennoch hört sich der neue Mobil-Tarif speziell für Kinder gut an, denn auch ohne Guthaben auf der Karte soll auf alle Fälle eine Festnetznummer anzurufen sein. Der Tarif "MagentaMobil Start" beinhaltet keine Vertragsbindung und kostet 2,95 Euro im Monat. Die Gesprächsminuten und Datenvolumen lassen sich entweder über die Rechnung der Eltern oder über eine Guthabenkarte aufladen. Zudem erhalten alle Mobilfunk-Kunden nun zu alten Preisen schnellere Datenübertragungs-Geschwindigkeiten und/oder höhere Daten-Volumen im neuen Netz des LTE-Standards.
Der Optimismus steigt
Unterdessen sind die Profis wieder optimistischer: Wolfgang Specht, Analyst des Bankhauses Lampe, erwartet trotz einiger offenere Fragen bezüglich T-Mobile US eine sich bessernde operative Entwicklung des Konzerns. Specht rät deshalb nicht mehr zum "Verkaufen" der Aktie, sondern zum "Halten" und erhöhte sein Kursziel von 13,50 auf 14,50 Euro. Michael Bishop und Jonathan Dann, Analysten von RBC Capital Markets, halten die europäische Telekommunikationsbranche für vergleichsweise immun gegen die derzeitigen weltweiten Wirtschaftsrisiken und erwarten eine Phase nachhaltigen Wachstums. Deshalb halten sie an ihrer Einstufung für die Telekom-Aktien von "Outperform" mit einem Kursziel von 18 Euro fest. Das US-Vermögensverwaltungs-Unternehmen BlackRock stockte die Anteile an der Telekom jüngst sogar auf etwas mehr als 5,0 Prozent auf.
DER AKTIONÄR ist von den guten Aussichten für die Deutsche Telekom überzeugt und rät mit einem Kursziel von 21,50 Euro und einem Stop-Loss bei 12,50 Euro zum Kauf der Aktie.