Nach den enttäuschenden Jahren unter der glücklosen Doppelspitze Anshu Jain und Jürgen Fitschen soll nun John Cryan der neue Heilsbringer für die Deutsche Bank werden. Seit gestern steht der Brite offiziell an der Spitze des Frankfurter Bankenriesen. In einem Brief an die Mitarbeiter untermauerte er jedenfalls seinen Ruf als knallharter Sanierer.
Sehr offen teilte Cryan den rund 100.00 Mitarbeitern des DAX-Konzerns direkt mit: „Ich werde Ihnen nicht sagen, dass in den nächsten Monaten alles harmonisch und ohne Probleme verlaufen wird.“ Er werde alles daran setzen, die Deutsche Bank wieder dorthin zu führen, wo sie hingehöre, nämlich „ins Herz der deutschen Gesellschaft und Wirtschaft“. Er betonte aber auch erneut, dass er grundsätzlich an der von seinen Vorgängern entwickelten „Strategie 2020“ festhalten wolle. Demnach soll die Postbank verkauft werden und auch im Privatkundengeschäft und im Investmentbanking weitere Einsparungen beziehungsweise „Verschlankungen“ vorgenommen werden.
Chance auf die Trendwende
Unter John Cryan hat die Deutsche Bank – wieder einmal – die Chance auf eine echte Trendwende. Gelingt es dem Briten, wieder das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, hat die Deutsche-Bank-Aktie jede Menge Luft nach oben. Denn im Branchenvergleich wird der DAX-Titel immer noch mit einem deutlichen Bewertungsabschlag versehen. Mutige Anleger können daher zugreifen (Stopp: 24,50 Euro).