Die griechische Tragödie könnte am Mittwoch ein gutes Ende nehmen. Die Börse feiert schon mal vor. Endlich wieder gefragt ist die Aktie der Deutschen Bank. Das Chartbild sieht nun wieder besser aus.
Nach einem Plus von 1,4 Prozent legt die Deutsche-Bank-Aktie am Mittwoch weiter zu. Im frühen Handel notiert das Papier mit 0,1 Prozent im Plus bei 28,12 Euro. Als Kursstütze sah Analyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel die jüngste Annäherung zwischen Athen und seinen Gläubigern im griechischen Schuldenstreit. Ein weiterer Börsianer sah Nachholeffekte nach der zuletzt unterdurchschnittlichen Kursentwicklung sowohl der Deutschen Bank als auch der Commerzbank.
Zudem stützte am Dienstag eine positive Studie der UBS, sagt Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. UBS-Analyst Joao Toniato rät zur weiteren Übergewichtung der Bankbranche, der zu den größten Profiteuren einer europäischen Konjunkturerholung sowie einer anziehenden Kreditnachfrage gehören sollte.
Keinen Einfluss hat derweil ein Bericht des Handelsblatts. Dieses zitierte Analyst Dirk Becker von Kepler Cheuvreux mit der Einschätzung, dass dem heimischen Branchenprimus rund zwölf Milliarden Euro fehlen könnten, um die angestrebte Kernkapitalquote zu erreichen. Die Spekulationen über eine mögliche Kapitalerhöhung seien „nicht wirklich neu“, meint Frank Schneider.
Aktie ist deutlich mehr wert
Wie es mit dem Aktienkurs nicht nur der Deutschen Bank, sondern mit dem gesamten Markt weitergeht, wird sich heute Abend entscheiden. Um 19 Uhr treffen sich die Euro-Finanzminister in Brüssel mit dem Ziel, sich auf ein Spar- und Reformpaket für Griechenland zu einigen. Die Reformzusagen sind Voraussetzung für die Auszahlung neuer Milliardenhilfen an das pleitebedrohte Land. Sollte alles gut ausgehen und Griechenland in der Eurozone bleiben, wird sich die Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt aller Wahrscheinlichkeit nachhaltig fortsetzen. Dann könnte sich die Deutsche-Bank-Aktie in den kommenden Monaten ihrem fairen Wert von 40 Euro annähern. Der Stopp sollte bei 24,50 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)