Noch acht Tage, dann geht den Griechen das Geld aus. Doch jetzt kommt neue Hoffnung auf: Vor dem Sondergipfel der Eurozone hat die EU-Kommission die neuen Vorschläge Griechenlands zur Beilegung des Schuldenstreits begrüßt.
Die Vorschläge seien eine gute Basis für Fortschritte bei dem Treffen am Montag in Brüssel, schrieb der Kabinettschef von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Martin Selmayr, in der Nacht bei Twitter. Neben Juncker hätten auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, die Vorschläge erhalten. Selmayr fügte in dem Tweet an: "In German: "eine Zangengeburt"". Zum Inhalt der Vorschläge machte er keine Angaben. Der Erhalt der Liste war in Brüssel zuvor nicht bestätigt worden.
In Brüssel wollen am Montagmittag zunächst die Finanzminister der Eurozone zusammenkommen, um nach Auswegen aus der Krise zu suchen. Am Abend folgen die Staats- und Regierungschefs der 19 Länder der Währungsgemeinschaft. Die Regierung in Athen dringt auf eine "ehrenvolle" Einigung. In der griechischen Hauptstadt demonstrierten am Sonntagabend Tausende gegen die Sparpolitik und für eine harte Haltung gegenüber den Gläubigern.
Aktie erholt sich
Der DAX reagiert am Montag mit einem ordentlichen Plus auf die Meldung. Kurz vor Handelsbeginn signalisierte der DAX-Indikator X-DAX eine 1,8 Prozent höhere Eröffnung des DAX. Die Aktie der Deutschen Bank notiert im frühen Handel mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 27 Euro.
Fairer Wert bei 40 Euro
Sollte das Griechenland-Drama noch ein gutes Ende nehmen, wird der Markt sicherlich eine Erleichterungsrallye hinlegen. Aber mit einer etwa dreimonatigen Fristverlängerung für Griechenland ist keinem der Beteiligten groß geholfen. Dann würde das Thema den Markt weiterhin stark beschäftigen, und die Kurse blieben volatil. Kommt der Grexit, würde der Markt ein kurzes Beben erleben, sich dann aber wieder erholen, weil das Thema Griechenland endgültig ausgestanden wäre. Dann könnte sich die Aktie der Deutschen Bank mittelfristig ihrem fairen Wert von 40 Euro nähern. Der Stopp sollte bei 24,50 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)