Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hat die Einstufung für zahlreiche Banken in Europa gesenkt. Mehrere deutsche Banken, etwa die Commerzbank und auch die Deutsche Bank, werden nun um eine oder zwei Noten schlechter bewertet, weil Europas Regierungen nicht mehr bereit sind, die Geldhäuser im Krisenfall umfassend zu stützen. Einen entsprechenden Rundumschlag hatte Mitte Mai schon die Ratingagentur Fitch vorgenommen. Die Deutsche Bank wurde am Dienstag von S&P um zwei Stufen auf "BBB+" herabgestuft. Bei der Royal Bank of Scotland und der Commerzbank ging es mit der gleichen Note jeweils nur um eine Stufe nach unten. Auch bei österreichischen Banken senkte S&P zum Teil den Daumen.
Razzia bei der Deutschen Bank
Insbesondere bei der Deutschen Bank bedeutet das schon wieder schlechte Schlagzeilen. Hier war die Freude der Anleger über den Chefwechsel schnell verflogen. Am Dienstag machte sich schon wieder Unsicherheit und Verdruss breit: Ermittler durchsuchten Büroräume der in Frankfurt ansässigen Bank, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte. Gesucht worden sei nach Beweismitteln im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Kunden, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank. Mitarbeiter des Kreditinstitutes seien nicht beschuldigt.
Hoffnung durch Führungswechsel
Die Aktien des deutschen Branchenprimus, die am Vortag zeitweise noch um mehr als acht Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Ende April gestiegen waren, büßten zum Handelsschluss 2,52 Prozent auf 27,88 Euro ein. Damit waren sie einer der größten Verlierer im schwächelnden DAX. Auf den neuen Chef, John Cryan, wartet also weiterhin viel Arbeit. DER AKTIONÄR ist aber zuversichtlich, dass Cryan positive Impulse bringen wird. DER AKTIONÄR sieht das Kursziel weiter bei 40 Euro. Die nächste wichtige charttechnische Hürde, die es zu überwinden gilt, liegt bei 30 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)