Der Abwärstrend ist noch nicht gestoppt: Der Verfall der Strompreise setzt dem Energiekonzern RWE weiter zu. Im ersten Quartal sackte der betriebliche Gewinn verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 1,63 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Mittwoch in Essen mitteilte. Das lag vor allem an den konventionellen Kraftwerken, die wegen des Ökostrombooms zunehmend weniger Geld abwerfen. Unter dem Strich allerdings konnte RWE den Überschuss auf 2,2 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Das lag an einem Einmalgewinn aus dem im März abgeschlossenen Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea.
Der Vorstand bekräftigte seine Prognosen für das Gesamtjahr. Demnach soll das betriebliche Ergebnis um bis zu zwölf Prozent auf 3,6 bis 3,9 Milliarden Euro sinken. Bei dem um Sondereffekte bereinigten nachhaltigen Nettoergebnis stellte das Unternehmen 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro in Aussicht, 2014 waren es noch 2,3 Milliarden.
Pessimistischer Vorstand
RWE-Chef Peter Terium malte zuletzt vor den Aktionären ein düsteres Bild der aktuellen Situation. "Es liegen noch schwierige Jahre vor uns", betonte er. "Die Rahmenbedingungen verschlechtern sich schneller, als wir gegensteuern können - insbesondere in der konventionellen Stromerzeugung."
Finger weg!
RWE kämpft seit langer Zeit mit den Folgen der Energiewende. Eine Lösung ist noch lange nicht in Sicht. Bei diesen unsicheren und düsteren Zukunftsaussichten sollten Anleger weiterhin die Aktie meiden. Zumal sich auch die Aktie weiterhin im Abwärtstrend befindet.
(mit dpa-AFX)