Der Computerkonzern IBM hat mit Umsatzrückgängen in den meisten seiner Geschäftsbereiche zu kämpfen. Im vergangenen Quartal sackten die Erlöse im Jahresvergleich um rund zwölf Prozent auf 19,6 Milliarden Dollar ab. Dank der stark steigenden Umsätze im Cloud-Geschäft konnte der US-Konzern aber mehr Gewinn erzielen als von den Analysten erwartet. Im nachbörslichen Handel in den USA konnte die Aktie leichte Kursgewinne verbuchen.
Im Software-Geschäft schrumpfte der Umsatz um gut acht Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar - aber mit einem leicht gesunkenen Ergebnis von knapp 1,94 Milliarden Dollar fuhr die Sparte immer noch fast die Hälfte des operativen Gewinns ein. Im größten Bereich Technologie-Services musste IBM ein Umsatzminus von knapp elf Prozent auf 7,89 Milliarden Dollar hinnehmen. Der Vorsteuergewinn fiel in dieser Sparte um über 18 Prozent auf 994 Millionen Dollar. Ähnlich sah es bei Dienstleistungen für Unternehmen aus: 13 Prozent Umsatzrückgang auf 4,32 Milliarden Dollar und über ein Fünftel weniger Vorsteuergewinn. Besonders deutlich war der Rückgang im Hardware-Geschäft mit mehr als 22 Prozent.
Cloud beflügelt
Bei den Cloud-Diensten gab es dagegen ein Plus von 60 Prozent. Das stützte den Gewinn, der um 2,4 Prozent auf 2,33 Milliarden Dollar sank, wie IBM nach Börsenschluss am Montag mitteilte. Das Ergebnis übertraf allerdings mit 2,91 Dollar pro Aktie die Konsensschätzungen, die bei 2,80 Dollar lagen.
IBM ist in einem großen Wandel hin zu Cloud-Diensten, bei denen Software und Daten direkt aus dem Netz bereitgestellt werden, sowie der Datenauswertung unter anderem mit Hilfe von Technologie des Supercomputers Watson. Allerdings wachsen diese neuen Bereiche nicht schnell genug, um die Rückgänge im bisherigen Geschäft auszugleichen. IBM trennte sich auch von einigen Sparten im Server- und Halbleiter-Geschäft. IBM hatte bereits vor einer schwachen Umsatzentwicklung gewarnt.
Buffett-Aktie fürs Depot
IBM ist eine der wichtigsten Beteiligungen von Warren Buffetts Berkshire Hathaway. Im November hatte DER AKTIONÄR das Papier zuletzt wegen der günstigen Bewertung zum Kauf empfohlen. Seitdem hat IBM zwar "nur" 15 Prozent gemacht, doch für Value-Investoren bleibt die Aktie kaufenswert.
(mit Material von dpa-AFX)