Der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf will seine Geschäfte kräftig ankurbeln und ist, um dieses Ziel zu erreichen, einer Übernahme durch einen Finanzinvestor nicht abgeneigt. Die Aktie ging durch die Decke. Jetzt nicht durchdrehen, empfiehlt DZ Bank- Analyst Harald Schnitzer.
Schnitzer hat die Einstufung für Wincor Nixdorf nach Übernahmespekulationen auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 44 Euro belassen. Die prozentual zweistelligen Kursgewinne in Reaktion auf die Spekulationen dürften Gewinnmitnahmen nach sich ziehen, so der Analyst in einer Studie vom Mittwochabend.
Fundamental habe sich für den Hersteller von Kassensystemen und Geldautomaten nichts geändert: Wincor habe weiterhin mit Problemen in der Banking-Sparte sowie in diversen Schwellenländern zu kämpfen.
Übernahme nicht ausgeschlossen
Die Wincor-Aktie war am Mittwoch zwischenzeitlich um 17 Prozent gestiegen. Insidern zufolge will der Konzern seinem Geschäft möglicherweise mithilfe eines finanzstarken Investors auf die Sprünge helfen. Wincor habe Investmentbanken um Unterstützung gefragt, um verschiedene Möglichkeiten auszuloten, sagten zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Auch eine Übernahme werde nicht ausgeschlossen.
Kursziel bleibt bei 55 Euro
Die Sparmaßnahmen der Banken setzen Wincor Nixdorf zu. Allerdings hält ein Geldautomat nicht ewig, gewöhnlich muss er nach etwa sieben Jahren aufgerüstet oder sogar ausgetauscht werden. Seit der Finanzkrise, die fast sieben Jahre zurückliegt, ist hier nichts mehr geschehen – es herrscht also Investitionsstau. Das sollte die Geschäfte von Wincor bald ankurbeln. Mit einem finanzstarken Investor an der Seite sollte das Ganze natürlich noch schneller gehen. Sollte Wincor tatsächlich übernommen werden, sind Kurse jenseits von 55 Euro denkbar. Wincor-Aktionäre bleiben an Bord und ziehen den Stopp auf 40 Euro nach.
(Mit Material von dpa-AFX)