Der DAX läuft und endlich läuft die Aktie der Deutschen Bank mit. Am Dienstag kletterte der Titel auf den höchsten Stand seit über einem Jahr. Der Börse scheinen die radikalen Pläne des Deutsche-Bank-Vorstands zu gefallen.
Stefan Bongardt vom Analysehaus Independent Research traut der Aktie der Deutschen Bank zwar weiterhin 36 Euro Kurspotenzial zu. Allerdings stufte der Experte die Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ ab. Ein Abrücken vom Universalbankenmodell käme überraschend, so Bongardt in seiner Studie. Der Kapitalbedarf sei offensichtlich größer als gedacht. Eine weitere Kapitalerhöhung wäre nicht vermittelbar, so der Experte. Es drohten zudem größere Ergebnisschwankungen.
Radikale Wende
Laut Medienberichten steht die Deutsche Bank vor tiefgreifenden Einschnitten. Der radikalste Vorschlag in der laufenden Debatte über die künftige Ausrichtung von Deutschlands größtem Geldhaus sieht die Abspaltung des kompletten Privatkundengeschäfts vor. Der Vorstand habe dem Aufsichtsrat am Freitag drei Modelle vorgestellt, über die spätestens bis zur Hauptversammlung am 21. Mai eine Entscheidung getroffen werden solle.
Die Deutsche Bank arbeitet seit Wochen an einer neuen Ausrichtung. Dabei soll ohne Tabus geprüft werden, auf welche Geschäfte sich das Institut künftig konzentriert und was es künftig angesichts schwacher Gewinne sowie zunehmend strengerer Regeln und Kapitalanforderungen nicht mehr macht.
Aktie hat noch Luft
Charttechnisch sieht es sehr gut aus für die Deutsche Bank. Die Aktie kletterte am Dienstag auf den höchsten Stand seit März 2014. Nun rückt der Widerstand bei 34 Euro in den Fokus. Allerdings war das Tempo der Rallye in den vergangenen Wochen sehr hoch, so dass eine Korrektur wahrscheinlicher wird. Diese wäre ein guter Einstiegszeitpunkt für spekulativ orientierte Anleger. DER AKTIONÄR bleibt bei seinem Kursziel von 38 Euro, der Stopp sollte auf 24,50 Euro angehoben werden.
(Mit Material von dpa-AFX)