Die Aktie von Bayer notiert am Dienstag nahezu unverändert bei 126,25 Euro und damit nur knapp unter dem vor Kurzem bei 131,70 Euro markierten Allzeithoch. Anleger warten nun mit Spannung auf die für Donnerstag angekündigten Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. Derweil kommt derzeit ein Analyst nach dem anderen mit einer neuen Einschätzung für die Aktie von Bayer.
Zweimal Halte-Empfehlung
Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hat das Kursziel für Bayer vor den Zahlen von 116 auf 119 Euro angehoben und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Er rechne mit einer soliden Geschäftsentwicklung, schrieb Analyst Simon Baker in einer Studie vom Dienstag. Mit Blick auf die gegenwärtige wie auch künftige Lage des Konzerns sei er ausgesprochen zuversichtlich, doch bilde der Aktienkurs die Attraktvität von Bayer bereits hinlänglich ab. Er habe seine Schätzungen für 2015 und 2016 vor allem wegen der veränderten Wechselkursverhältnisse leicht angehoben.
Auch beim Analysehaus Warburg Research hält sich die Euphorie in Grenzen. Die Experten haben das Kursziel für Bayer von 111 auf 131 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Hold" belassen. Die Zielerhöhung reflektiere positive Wechselkurseffekte und geringere Kapitalkosten, so Analyst Ulrich Huwald am Dienstag. Das Kurspotenzial der Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns reiche aber nicht für eine Kaufempfehlung aus.
Potenzial noch nicht ausgeschöpft
Zuversichtlicher sind hingegen die Schweizer Großbank UBS und die Deutsche Bank. Die UBS hat Bayer auf "Buy" mit einem Kursziel von 137 Euro belassen. Obwohl die europäischen Chemiekonzerne im bisherigen Jahresverlauf bereits insgesamt zehn Prozent an Wert zugelegt hätten, sei es für einen Aktienverkauf generell noch zu früh, erklärte Analyst Thomas Gilbert in einer Branchenstudie vom Montag. Denn der Sektor zeichne sich durch sein nachhaltiges Dividendenwachstum von bislang jährlich zehn Prozent aus.
Die Deutsche Bank hat die Einstufung für Bayer ebenfalls auf "Buy" mit einem Kursziel von 135 Euro belassen. Der neuerliche Veränderung im Management durch den Weggang des Chefs im Gesundheitsgeschäft (Healthcare) des Pharma- und Chemiekonzerns sei grundsätzlich nicht gut, so Analyst Tim Race. Olivier Brandicourt habe die Sparte allerdings nicht lange geführt und keinen starken Eindruck hinterlassen, so dass die Auswirkungen in dieser Personalie begrenzt bleiben dürften.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner mittelfristig optimistischen Einschätzung für die Bayer-Aktie. Kurzfristig könnten zwar Korrekturen belasten, das 12-Monats-Kursziel liegt aber weiter bei 145,00 Euro. Anleger sichern sich mit einem Stopp bei 107 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)