Der Stopp des Tauschgeschäfts zwischen BASF und Gazprom hat die Anleger verunsichert. Die Aktie gehört am Freitag zu den Verlierern im DAX. Auch die Analysten sehen in dem geplatzten Deal einen herben Rückschlag für das Unternehmen.
Das Aus für den geplanten Deal hängt mit den derzeit angespannten Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union (EU) zusammen. Die EU hatte Russland wegen des Ukraine-Konflikts mit scharfen Wirtschaftssanktionen belegt.
Analyst Thomas Gilbert von der Schweizer Großbank UBS hat BASF nach dem geplatzten Milliardendeal von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 87 auf 74 Euro gesenkt. Mit dem Aus des geplanten Tauschs von Unternehmensteilen hätten sich auch seine Erwartungen einer steigenden BASF-Aktie erledigt, so der Experte. Die Ludwigshafener müssten nun ihre Strategie im Öl- und Gasgeschäft überdenken. Für das Chemiegeschäft erwarte Gilbert aber weiterhin eine positive Cashflow-Entwicklung.
Für die britische Investmentbank Barclays ist der geplatzte Tausch noch kein Grund zur Sorge. Die nun korrigierten Ergebnisse für 2013 und 2014 seien allein bilanzierungstechnisch bedingt, hätten aber keinerlei Einfluss auf die Barmittel, schriebe die Analysten. Positiven Einfluss aber habe das Aus des Geschäfts auf die Jahre 2015 und 2016, da der nun im Gemeinschaftsunternehmen fortgeführte Erdgashandel profitabel sei. Da Gazprom einen 50-Prozent-Anteil am Joint Venture besitze, dürfte es nun sehr schwer werden, einen Käufer für den eigenen Anteil zu finden. Die Einstufung für BASF haben die Experten auf "Overweight" mit einem Kursziel von 91 Euro belassen.
Stopp beachten
Der Ölpreisverfall hat der BASF-Aktie bereits den letzten Monaten zu schaffen gemacht. Der geplatzte Deal mit Gazprom scheint nun ein weiterer Rückschlag für den Konzern zu sein. Auch das Chartbild bleibt angeschlagen. Es bleibt für die Aktie allerdings wichtig, dass die Unterstützung bei 65 Euro hält. Sonst droht ein weiterer Abverkauf. Anleger bleiben dabei und sichern ihre Position mit einem Stopp bei 61 Euro vor Verlusten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)