Europas größter Reisekonzern TUI geht deutlich gestärkt in die Verschmelzung mit seiner wichtigsten Tochter TUI Travel. Schon vor der Komplettübernahme seiner Veranstaltersparte konnte der Konzern aus Hannover seinen Gewinn nach Einschätzung von Analysten kräftig steigern. Zuvor hatte bereits TUI Travel deutlich wachsende Gewinne präsentieren können.
TUI präsentiert für das im Septemberabgelaufene Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 18,5 auf 18,7 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (bereinigtes EBITA) stieg um 14 Prozent auf knapp 869 Millionen Euro. Unter dem Strich gelang TUI mit 105 Millionen Euro die Rückkehr in die Gewinnzone, nachdem hier ein Jahr zuvor nach angepassten Zahlen ein Verlust von 11 Millionen Euro gestanden hatte. Sowohl im Veranstaltergeschäft als auch bei den Kreuzfahrten und den konzerneigenen Hotels lief es besser. Für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015fasst Vorstandschef Fritz Joussen ein Umsatzplus von 2 bis 4 Prozent ins Auge. Das bereinigte EBITA soll um 10 bis 15 Prozent steigen.
Es ist soweit
Nach Vorlage der Jahresbilanz wollen TUI und TUI Travel ihre Verschmelzung vollziehen. Die Unternehmen versprechen sich Synergien und Steuervorteile. Die bisherige Konzernstruktur war 2007 aus der Fusion der damaligen TUI-Veranstaltersparte mit dem britischen Reiseveranstalter First Choice entstanden. Seither agierte TUI Travel großenteils eigenständig.
Aktionäre profitieren
Im Zuge der Fusion erhalten die TUI-Travel-Aktionäre im Tausch für jedes ihrer Papiere 0,399 neue TUI-Anteilsscheine. Geld fließt nicht. Allerdings winken den Anteilseignern steigende Ausschüttungen. Die TUI-Travel-Aktionäre sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr mit 24,55 britischen Pence je Aktie gut 11 Pence mehr Dividende erhalten als ein Jahr zuvor. Für die TUI-Aktionäre ist eine Erhöhung von 15 auf 33 Cent vorgesehen.
Weiteres Potenzial
Der Zusammenschluss scheint eine sinnvolle Lösung beim harten Preiskampf in der Touristikbranche. DER AKTIONÄR ist optimistisch, dass der Konzern seine Synergien voll ausspielen wird und durch Kosteneinsparungen die Gewinne in Zukunft weiter gesteigert werden können. Davon sollte auch die Aktie nachhaltig profitieren. Investierte Anleger bleiben dabei und sichern ihre Position mit einem Stopp bei 11 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)