In der kommenden Woche fusioniert TUI mit seiner Tochter TUI Travel. Vor der endgültigen Fusion hat Europas größter Reiseveranstalter noch einmal mit wachsenden Gewinnen auf sich aufmerksam gemacht. Davon profitiert am Donnerstag auch die TUI-Aktie. Mit einem Plus von über zwei Prozent führt der Reisekonzern die Gewinnerlisten im MDAX an.
Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr hat TUI Travel trotz eines Umsatzrückgangs um drei Prozent auf 14,6 Milliarden Pfund mit satten Gewinnen geglänzt. Denn der britische Konzern hat den Rückgang durch höhere Gewinnspannen etwa bei exklusiv vermarkteten Reisen mehr als ausgeglichen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis ist um vier Prozent auf 612 Millionen britische Pfund (776 Millionen Euro) gestiegen. Die Erwartungen der Analysten wurden damit erfüllt. Unter dem Strich sprang der Gewinn nach hohen Abschreibungen im Vorjahr sogar um knapp 260 Prozent auf 183 Millionen Pfund.
Folgen der Fusion
Durch den nahenden Zusammenschluss von TUI mit TUI Travel versprechen sich beide Konzerne in Zukunft jährliche Einsparungen von rund 100 Millionen Euro. Das Fusionsunternehmen wird der weltgrößte Touristikkonzern werden und notiert dann an der Börse in London. Auf Sicht wird die vergrößerte TUI deshalb auch aus dem MDAX genommen werden. „Nach unserem jetzigen Kenntnisstand werden wir nach der Erstnotierung in London noch drei Monate im MDAX bleiben“, so Unternehmenssprecher Michael Röll. Dennoch wird die Aktie auch für deutsche Anleger weiterhin kostengünstig handelbar sein – ein Teil der Anteilsscheine verbleibt in Frankfurt im Freiverkehr.
Starkes Schwergewicht
DER AKTIONÄR ist optimistisch, dass sich der Zusammenschluss tatsächlich positiv auf den Aktienkurs auswirkt. Das neue Schwergewicht in der Reisebranche sollte die Synergien nutzen können und mehr Gewinn aus den eigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffen so wie dem Geschäft als Reiseveranstalter ziehen. Das ohnehin gute Chartbild der TUI-Aktie dürfte sich weiter verbessern, ein neues Jahreshoch ist in Sicht. Investierte Anleger bleiben dabei und ziehen den Stoppkurs auf 11,00 Euro nach.
(Mit Material von dpa-AFX)