Die Deutsche Bank begibt erneut Anleihen, die als zusätzliches Kernkapital anerkannt werden. Die Platzierung dieser sogenannten CoCo-Bonds soll noch in dieser Woche abgeschlossen werden.
Bei den Anleihen handelt es sich um eine Art Zwangswandelanleihe – daher auch der Name Contingent Convertible Bonds, kurz: CoCos. Die Wertpapiere werden auf US-Dollar lauten. Wie hoch das Volumen der Emission sein wird, gab die Deutsche Bank nicht bekannt.
Die Anleihe funktioniert so: Fällt die Eigenkapitalquote der Deutschen Bank unter 5,125 Prozent (aktuell: 14,7 Prozent), wird die Anleihe nicht gewandelt. Die Anleger bekommen in diesem Fall also keine Aktien der Deutschen Bank, sondern werden stattdessen am Verlust beteiligt, weil die Anleihen einfach abgeschrieben werden. Das entlastet die Deutsche Bank – auf Kosten der Anleihenbesitzer.
Attraktiv dürfte der CoCo-Bond trotzdem sein. Im Mai hatte die Deutsche Bank bereits mit einem CoCo-Bond 3,5 Milliarden Euro eingenommen, indem sie den Anlegern Renditen von bis zu sieben Prozent zahlte. In Zeiten mickrigster Zinsen dürsten die institutionellen Investoren nach solchen Renditen.
Geduld gefragt
Die Aktie der Deutschen Bank reagiert am Dienstagmorgen mit einem leichten Aufschlag auf die Meldung. Charttechnisch hat sich die Lage zwar etwas stabilisiert, Grund zur Entwarnung besteht aber nicht. Der seit Januar gültige Abwärtstrend ist intakt, die Unterstützung bei 22,66 Euro nicht allzu weit entfernt. Der faire Wert der Aktie liegt allerdings merklich höher, bei 33 Euro. Der Stopp sollte bei 21,50 Euro gesetzt werden.