Im Skandal um manipulierte Devisenkurse sind die ersten Strafen verhängt worden. In Großbritannien, der Schweiz und den Vereinigten Staaten haben die Aufsichtsbehörden fünf Banken Strafen in Höhe von insgesamt knapp 3,4 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) aufgebrummt. Dies geht aus am Mittwoch in London, New York und Zürich veröffentlichten Mitteilungen der jeweiligen Aufsichtsbehörden hervor.
Zur Kasse gebeten werden Citigroup (668 Millionen Dollar), HSBC (618), JPMorgan (662), Royal Bank of Scotland (634) und die UBS (799). Gegen die Deutsche Bank wird ebenfalls wegen der Manipulation von Devisenkursen ermittelt, allerdings gab es hier noch keine Einigung. Jain und Fitschen haben aber bereits die Rückstellungen für offene Rechtsstreitigkeiten auf rund drei Milliarden Euro erhöht.
Böse Vorahnung
Die Deutsche Bank konnte hingegen noch keine Einigung erzielen. Ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, ist schwer einzuschätzen. Finanzchef Stefan Krause hatte unlängst betont, in dieser Affäre sehe sich sein Haus nicht in erster Reihe. Laut Aufsichtsratskreisen hat die Deutsche Bank eine interne Untersuchung zum Devisenskandal gestartet. Demnach gebe es bislang keinerlei Hinweise auf Tricksereien bei den großen Währungen Euro, Dollar, Pfund und Yen, wohl aber vereinzelt beim russischen Rubel und beim argentinischen Peso. Einige Händler seien entlassen oder beurlaubt worden.
Die Hauptsache ist aber, dass die Bank sich schnellstens mit den Behörden einigt, um die Unsicherheiten das Rechtsrisiko betreffend zu reduzieren.
Schwache Tage voraus?
Die Aktie der Deutschen Bank entwickelt sich am Vormittag mit dem Gesamtmarkt schwächer. Aus technischer Sicht droht deshalb ein Bruch der Unterstützung bei 24 Euro. Sollte die Aktie den Handel heute unter 24 Euro beenden, könnte sogar noch einmal das Jahrestief bei 22,66 Euro oder zumindest der Bereich um 23 Euro angetestet werden. Die Deutsche Bank hat zweifelsohne Potenzial, erfordert aber auch jede Menge Geduld.
(Mit Material von dpa-AFX)
AKTIONÄR-Redakteur Andreas Deutsch hat beim DAF die Deutsche-Bank-Aktie genauer unter die Lupe genommen: