+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Shutterstock
19.01.2022 Thomas Bergmann

Wirecard: Gericht lässt Kläger abblitzen

-%
Wirecard

Anleger haben im Wirecard-Skandal nach Urteilen des Landgerichts Frankfurt keinen Schadenersatzanspruch gegen die Finanzaufsicht BaFin. Die vierte Zivilkammer des Gerichts wies nach Angaben vom Mittwoch die Klagen früherer Wirecard-Aktionäre in vier Verfahren ab. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Die durch den Wirecard-Skandal geschädigten Anleger erlitten durch die Insolvenz Verluste und forderten von der BaFin Schadenersatz zwischen 3.000 und 60.000 Euro. Sie argumentierten, die Finanzaufsicht habe Marktmanipulationen des einstigen DAX-Konzerns nicht verhindert und die Öffentlichkeit nicht ausreichend informiert. Hinweisen auf Gesetzesverstöße der Wirecard AG sei die Behörde nicht ausreichend nachgegangen.

Das Gericht kam allerdings zu dem Ergebnis, dass die BaFin nach den gesetzlichen Vorschriften ihre Aufgaben ausschließlich im öffentlichen Interesse wahrnehme und nicht im Interesse einzelner Anleger. "Eine etwaige Verletzung von Amtspflichten der Bafin kann deswegen nicht zu einer Ersatzpflicht gegenüber einem geschädigten Anleger führen. Es besteht kein sogenannter Drittschutz", erklärte das Gericht.

Die für Amtshaftungsfragen zuständige Kammer folgte damit nach eigenen Angaben einer Entscheidung der achten Zivilkammer des Landgerichts. Diese wies im November eine Klage eines Wirecard-Anlegers gegen die Finanzaufsicht ebenfalls ab (Az. 2-08 O 98/21). Der Kläger legte Berufung zum Oberlandesgericht ein.

Das Wirecard-Drama ist um ein weiteres trauriges Kapitel reicher. Geschädigte Anleger werden wohl leer ausgehen.

(mit Material von dpa-AFX)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Wirecard - €

Buchtipp: Die Geschichte der Spekulationsblasen

Eigentlich sind wir alle ziemlich schlau. Nur das mit dem Geld klappt nicht so recht … und manchmal geht es sogar richtig schief. Doch warum nur? Mit „Die Geschichte der Spekulationsblasen“ macht sich John Kenneth Galbraith, einer der ganz großen Ökonomen des 20. Jahrhunderts, auf die Suche nach der Antwort. Und er sucht an den richtigen Stellen – den Finanz­katas­trophen der letzten vier Jahrhunderte: der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts, der Südseeblase im 18. Jahrhundert, den Hochrisiko-Anleihen im 20. Jahrhundert. Mit Geist und Witz erklärt Gal­braith die psychologischen Mechanismen hinter diesen Blasen … damit der Leser sie durchschaut und sich dagegen wappnen kann. Dieses Meisterwerk zum Thema Finanzpsychologie war vergriffen und wird nun im Börsenbuchverlag wieder aufgelegt.

Die Geschichte der Spekulationsblasen

Autoren: Galbraith, John Kenneth
Seitenanzahl: 128
Erscheinungstermin: 19.03.2020
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-677-6

Jetzt sichern Jetzt sichern