Drei große US-Banken haben heute vor Handelsstart unerwartet starke Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Die Anleger honorieren die Ergebnisse im vorbörslichen Handel. Die Aktie von JPMorgan legt vorbörslich rund 2,0 Prozent zu, die Papiere der Citi gewinnen 2,7 Prozent und Wells Fargo klettert sogar 3,7 Prozent nach oben.
Die gestiegenen Zinsen und die Übernahme des kollabierten Geldhauses First Republic haben der größten US-Bank JPMorgan im Sommer überraschend viel Gewinn beschert. Unter dem Strich stand ein Quartalsgewinn von fast 13,2 Milliarden Dollar und damit 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum Gewinn des Konzerns steuerte First Republic 1,1 Milliarden Dollar bei.
Dass JPMorgan mehr verdiente als von Analysten geschätzt, lag nicht zuletzt an der Risikovorsorge für gefährdete Kredite: Mit 1,4 Milliarden Dollar legte die Bank dafür etwas weniger zurück als ein Jahr zuvor, während Analysten im Schnitt mit gut einer Milliarde mehr gerechnet hatten.
Die bereinigten Erträge steigerte das Geldhaus im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 40,7 Milliarden Dollar. Ohne die übernommene Bank First Republic hätte der Anstieg immerhin 15 Prozent betragen.
Auch die Citigroup hat im dritten Quartal von guten Geschäften im Handel mit Zinsprodukten und Währungen profitiert. Auf der anderen Seite rang die Bank mit einer hohen Vorsorge für Kreditausfälle und gestiegenen Kosten. Diese zehrten die Zuwächse bei den Erträgen fast auf.
Unter dem Strich verdiente die Bank mit 3,55 Milliarden Dollar daher gerade mal zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt allerdings mit einem Gewinneinbruch gerechnet. Dabei stiegen die Erträge der Bank um neun Prozent auf etwas mehr als 20 Milliarden Dollar. Auch hier schnitt das Institut besser ab, als Experten erwartet hatten.
Auch bei Wells Fargo haben die gestiegenen Zinsen für ordentlich Rückenwind gesorgt und die Schwächen im Kreditgeschäft ausgeglichen. Die Gesamterträge lagen mit 20,9 Milliarden Dollar dann auch über den Analystenerwartungen von 20,1 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn legte beeindruckende 60 Prozent auf 5,77 Milliarden Dollar zu.
Mit Material von dpaAFX.