In den USA startet heute vor dem offiziellen Handelsbeginn für Finanzinstitute die Berichtssaison. Mit Spannung waren die Zahlen zum letzten Quartal erwartet worden, denn sie stellen auch ein Stimmungsbild der Konjunkturentwicklung dar. Doch die ersten Banken enttäuschen mit ihren Ergebnissen.
JPMorgan war als Branchenprimus in den vergangenen Quartalen oft für eine Überraschung gut. Doch mit oftmals besser als erwarteten Zahlen stiegen auch die Erwartungen. Für das vierte Quartal konnte die Bank diese nicht erfüllen. So wurde die Prognose bei den Erlösen von 40,0 Milliarden Dollar zwar nur knapp nicht getroffen (39,9 Milliarden Dollar). Der Gewinn je Aktie lag mit 3,04 Dollar aber klar unter der Schätzung von 3,23 Dollar.
Ein Grund für den geringer ausgefallenen Gewinn ist auch ein zu leistender Beitrag zur Einlagensicherung. Ohne diesen hätte der Nettogewinn statt bei 9,3 Milliarden Dollar im vierten Quartal bei 12,1 Milliarden Dollar gelegen. Abgesehen davon wurden aber auch die Prognosen im Investmentbanking, insbesondere dem Handelsbereich, und bei den Rückstellungen für Kreditverluste gerissen.
Die Erwartungen verfehlt hat auch die Bank of America, das Geldhaus sah sich mit einem Gewinnrückgang von 50 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar konfrontiert. Neben einem insgesamt schwächeren Geschäft schlugen hier ebenfalls Sonderbeiträge zur Einlagensicherung ins Kontor.
Besser als erwartet schnitt indes Wells Fargo im Schlussquartal ab: Der Gewinn je Aktie traf mit 0,86 Dollar-Cent ebenso wie die Einnahmen mit 24,5 Milliarden Dollar die Erwartungen der Analysten.
Die Zeiten in der Bankenbranche werden rauer, zumal die Fed in diesem Jahr mehrmals die Zinsen senken dürfte. Die Erwartungen an einzelne Großbanken müssen sich erst auf einem neuen Niveau einstellen. Bank of America und Wells Fargo sind keine laufenden Empfehlungen des AKTIONÄR.
Die Aktie von JPMorgan dürfte im heutigen Handel volatil unterwegs sein. Die seit November laufende Rally könnte sich nach den Quartalszahlen abkühlen. Die Story bleibt indes intakt. Als breit aufgestellte Nummer 1 in den USA bleiben die Perspektiven positiv.