Die italienische UniCredit war im vergangenen Jahr der beste Wert unter den europäischen Banken. Die heute veröffentlichten Zahlen dürften zu einer Fortsetzung des Aufwärtstrends führen, denn die Ausschüttungen sollen nochmals kräftig steigen. Die Erwartungen des Marktes wurden mal wieder übertroffen.
Mittlerweile haben mehrere europäische Großbanken ihre Zahlen für das vierte Quartal 2023 und das letzte Jahr veröffentlicht. Das Bild fiel bisher gemischt aus, denn nicht alle Geldhäuser überzeugten die Anleger so, wie die Deutsche Bank mit ihrer Bilanz am vergangenen Donnerstag. Der Knackpunkt sind die sinkenden Erwartungen bei den Nettozinserträgen für die Branche im laufenden Jahr durch eine Zinswende der EZB.
Die italienische UniCredit schraubt vergangenes Jahr mehrmals die Prognose nach oben und wurde auch bei den Ausschüttungen immer spendabler. Nun hat man mit einem Gewinn von 2,81 Milliarden Euro die Analystenprognosen um fast das Dreifache übertroffen. Der Nettogewinn für das Gesamtjahr erreichte 8,6 Milliarden Euro, was ebenfalls über den Erwartungen der Experten lag.
Im laufenden Jahr geht das Management von einem Rückgang der Erlöse von 23,8 Milliarden Euro 2023 auf 22,5 Milliarden Euro aus. Unter dem Strich sollen davon 7,6 Milliarden Euro bei der UniCredit hängen bleiben, was dem entsprechen würde, was auch die Analystengemeinde im Durchschnitt erwartet.
Im Fokus für Anleger stehen natürlich die Ausschüttungen: Seit drei Jahren wurden Dividenden und Aktienrückkäufe immer weiter nach oben geschraubt. Heute gab CEO Andrea Orcel bekannt, dass Anleger 8,6 Milliarden Euro über Ausschüttungen bekommen sollen. Im laufenden Geschäftsjahr sind gar zehn Milliarden Euro für die Aktionäre vorgesehen.
Durch einen klugen Geschäftsmix und zahlreiche Effizienzprogramme hat es die UniCredit geschafft, in den letzten Jahren die Profitabilität deutlich hochzufahren. Das Ziel, in den Jahren 2021 bis 2024 18 Milliarden Euro an Anleger auszuschütten, wurde nun ein Jahr früher erreicht, und die Ausschüttungen steigen weiter.
Der Aufwärtstrend der UniCredit-Aktie ist ungebrochen und sollte neue Nahrung durch die guten Zahlen erhalten. Die Aktie ist eine laufende Empfehlung und ein Ende der Rally ist nicht in Sicht. Anleger können bei der mit einem KGV von 6 günstig bewerteten Aktie noch einsteigen.