Für die Aktien der Schweizer Großbank UBS geht es heute nach Zahlen nach oben. Eine wichtige Chartmarke fällt, da die Bank mehr als erwartet verdient hat. Auch die Integration der letztes Jahr übernommenen Credit Suisse (CS) ist auf einem guten Weg. Hier gibt es eine positive Überraschung.
Die UBS hat im zweiten Quartal 2024 trotz Aufwendungen für die Integration der Credit Suisse erneut einen Milliardengewinn erzielt. Mit den Integrationsbemühungen wie auch mit den angestrebten Kosteneinsparungen sieht sich die Bank gut auf Kurs. Für die Monate April bis Juni 2024 hat die größte Schweizer Bank einen Reingewinn von 1,14 Milliarden Dollar erwirtschaftet, und damit mehr als erwartet. Sie verdiente damit allerdings weniger als noch im ersten Quartal 2024, als noch ein Gewinn von 1,76 Milliarden Dollar verbucht wurde.
Mit ihren Kosteneinsparungen aufgrund der CS-Integration kommt die Bank etwas besser voran als ursprünglich geplant. Der Personalbestand wurde auch im zweiten Quartal weiter verringert. Im zweiten Quartal hat die Schweizer Großbank weitere Einsparungen von rund 0,9 Milliarden Dollar erreicht. Damit hat sie auf kombinierter Basis bereits annualisierte Kosteneinsparungen von brutto rund 6 Milliarden US-Dollar (auf Jahresbasis) gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 erzielt.
Die UBS geht nun davon aus, dass sie Ende des Jahres bereits Einsparungen von rund 7 Milliarden und damit rund 55 Prozent der bis Ende 2026 angepeilten 13 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Sie hat damit das Tempo erhöht: Noch im Mai war sie von Einsparungen von 6,5 Milliarden per Ende 2024 ausgegangen.
Derweil erwartet die UBS für das dritte Quartal weitere integrationsbedingte Kosten in Höhe von rund 1,1 Milliarden US-Dollar und im Vergleich zum Vorquartal ein "leicht nachlassendes Tempo" bei den brutto erzielten Kosteneinsparungen. Die integrationsbedingten Kosten sollten allerdings durch Wertzunahmen in Höhe von rund 0,6 Milliarden im Zusammenhang mit Anpassungen des Kaufpreises für die Credit Suisse teilweise kompensiert werden, heißt es.
Wie dem Quartalsbericht ebenfalls zu entnehmen ist, hat die UBS die sogenannten ELA-Liquiditätshilfen, welche die Schweizerische Nationalbank der taumelnden Credit Suisse im März 2023 gewährt hatte, mittlerweile vollständig zurückbezahlt. Ende des ersten Quartals waren noch 19 Milliarden Franken ausstehend. Nach einer im Mai getätigten Rückzahlung von 9 Milliarden folgte im Juni die Rückzahlung der letzten Tranche, wie ein Sprecher der UBS der Finanznachrichtenagentur AWP sagte.
Die Notübernahme der Credit Suisse war für die UBS im Nachhinein ein Schnäppchen. Die Integration kommt nun schneller als gedacht voran und die Nothilfen wurden zurückgezahlt. Die guten Zahlen schieben die Aktie nach der Schwächephase am Gesamtmarkt letzte Woche wieder über die 200-Tage-Linie bei 25,82 Schweizer Franken. Anleger greifen zu und beachten den Stopp bei 23,50 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.