Die Bilder erinnern an die aus dem US-Capitol von vor zwei Jahren: Am Sonntag stürmten Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro Regierungsgebäude in Brasilia. Von den Zuständen in der Hauptstadt unbeeindruckt zeigt sich am Montag vorbörslich die Nubank-Aktie. Das Fintech hat jedoch mit anderen Widrigkeiten zu kämpfen.
Am Freitag konnten die Nu-Holdings-Papiere nach drei Verlusttagen das erste Mal in neuen Jahr einen Tagesgewinn einfahren. Die Aktie schloss knapp zwei Prozent fester. Am Montag hält die gute Stimmung weiter an. Vorbörslich notiert das brasilianische Fintech, an dem unter anderem Warren Buffett beteiligt ist, ein Prozent im Plus.
Der Aufschwung steht im Kontrast zu den chaotischen Bildern aus der Hauptstadt Brasilia, die zeigen, wie Anhänger des ehemaligen Präsidenten Bolsonaro am Sonntag randalierend durch das Regierungsviertel zogen. Dabei drangen sie Medienberichten zufolge in den Kongress, den Obersten Gerichtshof und den Regierungssitz ein. Die Aufnahmen wecken nicht nur Erinnerungen an den Sturm auf das US-Capitol am 6. Januar 2021, sondern schüren auch Bedenken bezüglich der Stabilität des lateinamerikanischen Lands.
Die Nu-Holdings-Aktie, die Betreiberin der Digitalbank Nubank, wird derweil nicht von den Sorgen um die weitere Entwicklung des Heimatmarkts belastet. Stattdessen drückte neben dem anhaltend schwierigen Umfeld für Wachstumswerte zuletzt die Schwäche des Brasilianischen Real auf den Kurs. Am vergangenen Dienstag hatte er gegenüber dem Dollar 2,1 Prozent eingebüßt, was die Nubank-Papiere knapp 13 Prozent einbrechen ließ.
Trotz der beeindruckenden operativen Entwicklung von Nu Holdings mit gigantischem Nutzer- und Umsatzwachstum sowie im dritten Quartal erzielter Profitabilität wurde der Druck zuletzt so groß, dass die Papiere unter den Stoppkurs rutschten. Ein direkter Wiedereinstieg drängt sich aufgrund des angeschlagenen Chartbilds nicht auf.