Nach Wochen des Bangens hat die Pfandbriefbank heute ihr Zahlenwerk für 2023 vorgestellt. Obwohl Eckdaten vorab schon bekannt waren, interessiert Anleger natürlich die Prognose für 2024. Und die hat es in sich. Allerdings gibt es auch eine schlechte Nachricht für Aktionäre, mit der so fast niemand gerechnet hat.
Wie schon seit Anfang Februar bekannt, hat die Deutsche Pfandbriefbank 2023 mit 90 Millionen Euro einen Vorsteuergewinn erzielt, der gerade noch am unteren Ende der eigenen Guidance von 90 bis 110 Millionen Euro lag. Das sind fast 60 Prozent weniger als noch 2022. Damals wurden 213 Millionen Euro eingefahren. Unter dem Strich verblieben nun 91 Millionen Euro, was rund die Hälfte weniger im Vorjahresvergleich ist.
Schuld sind hohe Rückstellungen, die aufgrund der Krise im US-Büroimmobiliensektor gebildet werden mussten. Nach 44 Millionen 2022 belief sich die Risikovorsorge daher auf 212 Millionen Euro, was der maßgebliche Grund für den Gewinneinbruch ist.
Nun zeigt sich der Vorstand um den neuen CEO Kay Wolf aber zuversichtlich. Die Prognose für 2024 sieht nun wieder einen Rückgang der neuen Kreditrückstellungen und einen „deutlich höheren“ Gewinn als im abgelaufenen Jahr vor. Dieser soll auch durch steigende Margen im Neugeschäft erreicht werden.
Laut Unternehmensmeldung sagte CEO Wolf: „Die Lage der pbb mit ihrer soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung ist deutlich besser, als es die jüngsten Kursentwicklungen am Kapitalmarkt suggerieren mögen. Als Senior Lender vergeben wir erstrangig besicherte Finanzierungen. Man kann diesen Punkt im aktuellen Marktumfeld nicht genug betonen. Wir wissen aber, dass wir Vertrauen zurückgewinnen müssen.“
Bitter für Aktionäre ist aber, dass die Dividende für 2023 ausfällt. Die Analystengemeinde hatte noch mit 0,16 Euro je Aktie gerechnet. Eigentlich sieht die Dividendenstrategie vor die Hälfte des Gewinns auszuschütten. Im Jahr 2022 waren noch 0,95 Euro je Aktie geflossen.
Die Kapitalausstattung ist mit einer harten Kernkapitalquote von 15,7 Prozent immer noch sehr gut. Auch der Refinanzierungsbedarf für 2024 ist weitgehend gedeckt und die Bank sollte ausreichend Liquidität haben. Allerdings ist die Aussetzung der Dividende ein herber Schlag, der den gestrigen Kursanstieg heute wieder zunichtemachen könnte.
Die Aktie ist keine laufende Empfehlung.