Bei der Deutschen Bank gibt es eine gewichtige Änderung im Vorstand. Mit der Verpflichtung von Marcus Chromik als neuem Risikovorstand ist dem Geldhaus ein Coup gelungen. In einem wirtschaftlichen Umfeld in Deutschland, das zunehmend von Stagnation geprägt ist, ist dies eine wichtige Nachricht.
Marcus Chromik soll zum 1. Mai neuer Risikovorstand der Deutschen Bank werden. Derzeit bekleidet noch der Franzose Olivier Vigneron diese Position. Vigneron, der erst seit 2022 im Amt ist und damals von Natixis zur Deutschen Bank wechselte, hat sich entschieden, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.
Chromik bringt umfassende Erfahrung im Bereich Risikomanagement mit. Acht Jahre lang hatte er diese Position beim Rivalen Commerzbank inne, bevor er 2023 die Commerzbank verließ und in den Verwaltungsrat der UniCredit berufen wurde. Ursprünglich startete der promovierte Kernphysiker 2004 bei der Postbank, die seit einigen Jahren ebenfalls zur Deutschen Bank gehört. Am 20. Mai wird er seine neue Position antreten. Damit hat die Deutsche Bank ein echtes Schwergewicht der Branche für das Ressort Risikomanagement gewinnen können.
In unsicheren wirtschaftlichen Zeiten, in denen die deutsche Wirtschaft nicht recht in Tritt kommt, gewinnt das Thema Risikomanagement zunehmend an Bedeutung. Trotz aller Skandale und Fehltritte der Deutschen Bank in der Vergangenheit hatte das Institut die Risikokosten lange im Griff. Zuletzt zeigte sich hier jedoch eine leichte Schwäche.
Bereits zu Jahresbeginn warnte die Bank vor Problemen im Portfolio von Gewerbeimmobilienkrediten. Die Prognose für die Risikovorsorge wurde im laufenden Jahr zweimal angehoben – zuletzt von 1,4 Milliarden Euro auf 1,8 Milliarden Euro. Allerdings kämpfen auch andere Banken mit Herausforderungen in diesem Bereich.
Mit Chromik hat sich die Deutsche Bank an einer entscheidenden Stelle im Vorstand verstärkt. Dies könnte sich im kommenden Jahr positiv auf die Risikokosten auswirken. Der Aktienkurs zeigt sich derweil stabil und verarbeitet weiterhin das Jahreshoch von 17,04 Euro, das am Dienstag erreicht wurde.
In den letzten Tagen gelang der Aktie ein wichtiger Ausbruch, der die Notierung gestärkt ins Jahresende gehen lässt. Für 2024 können Anleger mit deutlich höheren Ausschüttungen rechnen. Die aktuelle Empfehlung lautet weiterhin Kaufen.