Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re bekommt ebenfalls die Coronavirus-Pandemie zu spüren. Laut Unternehmensangaben sind die genauen Folgen des Coronavirus zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar, aber es bestehe kein Anlass zur Sorge um die Stabilität des Konzerns. "Die Folgen dieser Pandemie werden für Munich Re wirtschaftlich verkraftbar bleiben."
Wie die Münchner vor Kurzem dargelegt haben, sollte selbst im sehr unwahrscheinlichen Fall einer weltweiten Pandemie im Ausmaß eines 200-Jahresereignisses der Umfang der Versicherungsansprüche in etwa dem einer mittelgroßen Naturkatastrophe in der Rückversicherung Schaden/Unfall entsprechen.
Für viele Geschäftszweige (insbesondere Nichtlebensversicherungen wie Betriebsunterbrechungen) war das Risiko eines Pandemieausbruchs in der Regel von der Versicherungsdeckung ausgeschlossen. Dennoch und getrieben durch die Versicherung von Großveranstaltungen könnte ein Pandemie-Szenario – in Abhängigkeit von seiner Schwere – auch zu signifikanten, aber kontrollierbaren Verlusten in der Rückversicherung Schaden/Unfall führen, so die Munich Re.
Im Investmentportfolio seien bei einem solchen Jahrhundertereignis größere Auswirkungen auf das Ergebnis nicht ausgeschlossen. Doch der Konzern sei in der gegenwärtigen Situation sehr gut kapitalisiert, mit einer der stärksten S2-Ratios unter den europäischen Versicherungsunternehmen.
Positiv wirkt sich das Virus auf die 2017 geschaffene Geschäftseinheit "Epidemic Risk Solutions" aus. Diese bietet maßgeschneiderte Versicherungsprodukte für Unternehmen (z.B. aus den Bereichen Gastgewerbe/Tourismus, Veranstaltungsorganisation, Baugewerbe, etc.). Dort sei die Nachfrage sprunghaft gestiegen, wobei sich Unternehmen nachträglich nicht mehr gegen COVID-19 versichern können.
Die Munich Re ist nach Einschätzung des AKTIONÄR so stark aufgestellt, um möglicherweise als Gewinner aus der Krise hervorzugehen. Die Aktie könnte sogar schon das Schlimmste überstanden haben. Auf lange Sicht ist die Munich Re ein Kauf.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Munich Re.