JPMorgan ist das Maß aller Dinge in der Bankenbranche. Die Amerikaner konnten aus den Turbulenzen im Frühjahr sogar noch Kapital schlagen. Zuletzt hat die Notierung aber einiges abgegeben müssen. DER AKTIONÄR geht der Frage nach, wie es um die Perspektiven im weiteren Jahresverlauf steht.
Auf Jahressicht hat sich die Aktie von JPMorgan zwar besser geschlagen als der KBW-Bankenindex: Ein Plus von 9,5 Prozent steht Verlusten von 18,3 Prozent gegenüber. Der breitgefasste Markt, repräsentiert durch den S&P 500, konnte jedoch bisher um 17,6 Prozent zulegen.
Statistisch gesehen brachte der September bei der Aktie von JPMorgan auf Sicht von zehn Jahren mit -0,16 Prozent wenig Veränderung. Allerdings wäre es in der Regel günstig gewesen, in diesem Monat einzusteigen. Denn der Oktober brachte im Schnitt der letzten zehn Jahre Kursgewinne von 4,4 Prozent, der November von 6,5 Prozent und im Dezember waren immerhin noch 1,3 Prozent für Anleger drin.
Ein Katalysator könnten im Oktober die Zahlen zum dritten Quartal sein: Analysten erwarten im Durchschnitt Erlöse von 39,6 Milliarden Dollar nach 33,5 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Der deutliche Zuwachs dürfte an den stark gestiegenen Nettozinserträgen liegen.
Beim Nettogewinn sollte ebenfalls ein ordentlicher Schnaps mehr drin sein. Nachdem JPMorgan vergangenes Jahr zwischen Juli und September 9,3 Milliarden Dollar einfahren konnte, sollen es laut dem Analysten-Konsens im laufenden dritten Quartal 10,9 Milliarden Dollar sein.
In den vergangenen vier Quartalen wurden die Prognosen des Marktes stets übertroffen. Die Chancen stehen auch am 13. Oktober, wenn JPMorgan seine Bücher öffnet, gut. Mit der Übernahme der angeschlagenen First Republic Bank im Frühjahr konnte das Geschäft weiter gestärkt werden. Das sollte sich nun sukzessive in höheren Erlösen und Gewinnen niederschlagen.
Die Aktie von JPMorgan ist Freitag unter den seit April 2023 bestehenden Aufwärtstrend bei 147,00 Dollar getaucht. Allerdings reichen zwei Tag nicht aus, um einen Trendbruch herbeizuführen. Nach oben begrenzt der kurzfristige Abwärtstrend bei 148,45 Dollar den Kurs.
Die Perspektiven für JPMorgan bleiben aber unverändert gut. Wer noch nicht investiert ist, kann einsteigen, sofern der Aufwärtstrend doch hält. Investierte bleiben dabei.