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ING: Nach Gewinnverdoppler weitere 2,5 Milliarden Euro für Aktionäre

ING: Nach Gewinnverdoppler weitere 2,5 Milliarden Euro für Aktionäre
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Fabian Strebin 02.11.2023 Fabian Strebin

Die Berichtssaison ist auch in der europäischen Bankenbranche noch immer in vollem Gang. Ein Hingucker sind heute die Zahlen der niederländischen ING. Die Retailbank trumpft nicht nur beim Gewinn auf, sondern hat noch ein dickes Geschenk für die Aktionäre dabei. Diese hatten aber mehr erwartet und schmeißen die Papiere aus ihren Depots

Die stark gestiegenen Zinsen haben der niederländischen Großbank ING im abgelaufenen Quartal einen kräftigen Gewinnsprung eingebracht: Mit 1,98 Milliarden Euro lag der Überschuss mehr als doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor. Das war auch mehr als von Analysten im Schnitt erwartet.

Im dritten Quartal steigerte die ING ihre gesamten Erträge im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf 5,8 Milliarden Euro. Dabei legte der Zinsüberschuss um fast ein Viertel auf gut vier Milliarden Euro zu. Experten hatten allerdings mit einem noch einen stärkeren Anstieg gerechnet. Andererseits legte die Bank nur 183 Millionen Euro für mögliche Kreditausfälle zurück - nicht einmal halb so viel wie ein Jahr zuvor und weniger als von Analysten erwartet. Das zeigt, dass es bisher keinen starken Anstieg der Kreditausfälle im Portfolio gegeben hat.

Bärenstark steht die Bank nun bei der Eigenkapitalquote da: Die harte Kernkapitalquote lag zuletzt bei 15,2 Prozent, 0,5 Prozent mehr als im Vergleichsquartal 2022. Die aufsichtsrechtliche Mindestanforderung liegt nur bei 10,98 Prozent. Nun geht der Vorstand ein Stück weiter auf dem Weg, die Zielquote von 12,5 Prozent zu erreichen. Dafür werden weitere 2,5 Milliarden Euro für Aktienrückkäufe ab morgen ausgeschüttet. Das Programm soll bis einschließlich 19. April 2024 laufen und knüpft an das erst im Oktober beendete mit einem Volumen von 1,6 Milliarden Euro an.

Einen kleinen Wermutstropen gibt es allerdings. Doch der betrifft die Branche insgesamt. „Der Zyklus der jüngsten Zinserhöhungen der Zentralbanken, der die Erholung unserer Rentabilität nach einer langen Periode negativer Zinssätze begünstigt hat, scheint zum Stillstand gekommen zu sein“, sagte ING-CEO Steven van Rijswijk. Die Margen könnten sich demnach künftig leicht verringern.

ING Groep (WKN: 907466)

Letzte Woche erst hatte der Kurs die 200-Tage-Linie bei 12,37 Euro gerissen. Die Zahlen verleihen nun keinen neuen Schub, denn die Andeutung sinkender Margen ab kommendem Jahr kommt nicht gut an. Das ändert nichts an dem großen Ausschüttungspotenzial. Investierte setzen einen Stopp bei 9,50 Euro.

Mit Material von dpa-AFX.

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