Traditionell beginnt mit der Vorlage der Quartalszahlen der US-Banken die Bilanzsaison in Amerika. JPMorgan, die größte Bank des Landes hat nun ihre Bücher für das erste Quartal geöffnet. Die Ergebnisse sind zum Teil verblüffend, denn in den letzten Wochen überwog die Skepsis gegenüber dem Sektor.
Die Bank hat mit 39,3 Milliarden Dollar (35,6 Milliarden Euro) so hohe Erträge eingefahren wie bisher in keinem anderen Quartal zuvor. Gerechnet wurde nur mit 36,2 Milliarden Dollar. Dass JPMorgan nun 25 Prozent mehr als vor einem Jahr erzielt hat, dürfte daran liegen, dass die steigenden Zinsen stärker durchschlugen als gedacht. Bei den Einlagen gewann der Konzern trotz der jüngsten Turbulenzen 1,6 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal hinzu. Konkurrenten dürften indes Guthaben verloren haben. Mit einem kräftigen Plus blieb die Kreditnachfrage zudem stark.
Das zeigt sich besonders an den Nettozinserträgen, die um 49 Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar im Jahresvergleich stiegen. Für das Gesamtjahr 2023 wurde die Prognose nun von rund 73 auf 81 Milliarden Dollar deutlich erhöht.
Der Nettogewinn legte um kräftige 52 Prozent auf 12,6 Milliarden Dollar zu. Je Aktie wurde ein Überschuss von 4,32 Dollar eingefahren im Vergleich zu den erwarteten 3,41 Dollar. Kein Wunder, denn auch im Investmentbanking konnten in fast allen Bereichen Zuwächse erreicht und die Prognosen übertroffen werden.
JPMorgan hat ein starkes Signal an den Markt geliefert, dass Qualität und Größe in der aktuellen Marktphase im Bankensektor nach wie vor für gute Geschäfte sorgen können. Gerade im Hinblick auf die größten Geldhäuser der USA waren die jüngsten Sorgen scheinbar übertrieben.
Die Aktie ist eine laufende Empfehlung, Mutige können nun nachkaufen mit Stopp bei 90,00 Euro.