Es hatte sich angedeutet. Lange bröckelte der Kurs der Pfandbrief-Aktie. Am vergangenen Mittwoch war es so weit: Schlusskurs 6,71 Euro. Am nächsten Tag: 6,72 Euro. Dann 6,68 Euro. Damit ist der Kurs unter das Korrekturtief um 6,75 Euro gerutscht. Ein paar kleine Lichtblicke gibt es allerdings aus Sicht investierter Anleger.
Heute stieg die Aktie immerhin wieder auf 6,84 Euro. Das Niveau konnte zwar nicht gehalten werden, aber gegen Handelsende lag der Kurs immerhin wieder bei 6,74 Euro. So ganz ist also noch nicht ausgemacht, ob nun alle Dämme brechen. Eine Beschleunigung der Abwärtsbewegung ist jedenfalls zunächst ausgeblieben. Leerverkäufer haben also nicht (erfolgreich) die Gelegenheit der Schwäche für neue Attacken genutzt. Möglich auch, dass aktivistische Investoren und Trittbrettfahrer auf dem aktuellen Niveau einmal mehr eine Chance zum Aufstocken wittern.
Wen es tröstet, der kann zudem 0,95 Euro zum aktuellen Kurs addieren – das entspricht dem jüngsten Dividenden-Abschlag von Ende Mai.
Andererseits könnte die Aktie in einem schwächelnden Gesamtmarkt locker noch mal zehn Prozent und mehr abrutschen. Bei 6 Euro und 5,10 Euro lägen die nächsten potenziellen Unterstützungen. Das Problem: Im Immobilienbereich tun steigende Zinsen nicht unbedingt gut – eher im Gegenteil. Und wenn die Wirtschaft schwächelt, steigen erfahrungsgemäß die Ausfälle bei Krediten. Der Kursverlauf bei Vonovia und Co zeigt recht eindrucksvoll, wie schnell und stark sich der Wind in diesem Bereich drehen kann.
Erst kürzlich hatte ein Citi-Analyst die Pfandbriefbank-Aktie auf „Verkaufen“ abgestuft (Kursziel: 6,10 Euro). Begründung: Abschwung bei Gewerbeimmobilien, wahrscheinlich steigende Rückstellungen für Kreditausfälle.
Die Aktie der Pfandbriefbank ist technisch angeschlagen, und es sieht immer übler aus. Dieser Tage ist wohl eine weitere Unterstützung gefallen. Es überwiegt weiterhin das Risiko, dass es noch tiefer geht, da die Situation im Immobilien-Sektor derzeit relativ schwierig ist.