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16.05.2023 Fabian Strebin

Pfandbriefbank nach Einbruch: Vorstand steuert gegen

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Deutsche Pfandbriefbank

Die Zinswende der EZB soll die Nachfrage dämpfen, um so die Inflation einzudämmen. Kredite und somit auch Hypothekendarlehen sind daher in den letzten Quartalen deutlich teurer geworden, viele Projekte liegen auf Eis. Das bekam auch die Pfandbriefbank zu spüren, die gestern mit ihren Quartalszahlen enttäuschte. Zudem sitzt dem Management noch ein aktivistischer Investor im Nacken.

Der Gewinn in ersten Quartal ging um rund ein Viertel auf 32 Millionen Euro zurück. Zwar wurde die Prognose für das Gesamtjahr bei 170 bis 200 Millionen Euro bestätigt, da das Management im zweiten Halbjahr mit einer Bodenbildung am Markt für Gewerbeimmobilien rechnet. Anleger hatten sich indes mehr erwartet, die Aktie schloss 5,6 Prozent im Minus.

CEO Andreas Arndt kündigte nun den Verkauf von zumindest Teilen der Kommunalkredit-Plattform Capveriant an. Diese hatte in den vergangenen fünf Jahren insgesamt einen Verlust von 20 Millionen Euro eingefahren. Damit kommt er einer wesentlichen Forderung des aktivistischen Investors Petrus nach. Dieser hatte den Vorstand seit Jahresbeginn wiederholt für die aus seiner Sicht ineffiziente Kapitalverwendung kritisiert.

Um das mittelfristige Ziel eines Vorsteuergewinns von 300 Millionen Euro im Jahr 2026 zu erreichen, sollen nicht nur das nichtbilanzielle Provisionsgeschäft ausgeweitet werden und das Kerngeschäft weiterwachsen. Man legt nun auch ein Sparprogramm bei IT- und Beraterkosten auf, was nicht notwendigerweise zu einem Stellenabbau führen dürfte.

Damit will man schon im laufenden Jahr die Kosten stabil auf dem Niveau von 2022 halten und die Kosten-Ertrags-Quote auf unter 45 Prozent drücken. Im ersten Quartal war sie auf 52,9 Prozent gestiegen.

Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900)

Die Pfandbriefbank ist operativ angeschlagen, steigende Zinsen drücken anders als bei Geschäftsbanken auf die Erträge. Effizienzmaßnahmen sind nun genau richtig, die Kritik von Petrus kann für die Aktionäre mittelfristig nur positiv sein. Die Dividende der Bank bleibt zudem äußerst attraktiv.

Die Aktie ist keine laufende Empfehlung, Anleger beobachten die Entwicklung aber genau und setzen sie auf die Watchlist.

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