Jahrelang war die Aktie der Deutschen Bank stark unterbewertet, was ein größeres Kurspotenzial eröffnete. Im Zuge der laufenden Rally hat sich die Bewertungslücke zu einem guten Teil geschlossen. Das spricht aber nicht gegen weiter steigende Kurse.
Am vergangenen Donnerstag, dem letzten Handelstag vor dem verlängerten Osterwochenende, schloss die Aktie der Deutschen Bank mit minus 0,2 Prozent leicht tiefer. Das Gesamtbild einer kraftvollen Aufwärtsbewegung, die seit diesem Februar läuft, kann das aber nicht eintrüben.
Anfang März hatte sich der Aufwärtstrend endgültig etabliert und danach noch beschleunigt. Da auch das Jahreshoch von 2022 bei 14,39 Euro, der letzte Widerstand auf Sicht der vergangenen fünf Jahre, aus dem Weg geräumt wurde, muss man nun weiter zurückgehen, um die nächsten Widerstände zu finden.
Bei 16,65 Euro kommt nun die nächste Hürde in Sicht, die aus alten Verlaufshochs besteht. Damit würde die Notierung an die Rally der letzten Woche anknüpfen. Doch wie viel Luft hat die Aktie noch nach oben?
Über mehrere Jahre gehörten die Papiere der Deutschen Bank zu den günstigsten in der europäischen Branche. Das KGV belief sich regelmäßig auf Werte von 5 oder tendierte sogar in Richtung 4. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis lag deutlich unter dem der Peers.
Mit den deutlichen Kursgewinnen der letzten Zeit hat sich das Bild geändert. Das für 2024 von der Analystengemeinde erwartete KGV beträgt nun 7, die Peers werden jedoch bei 8 erwartet. Eine größere Unterbewertung im Vergleich zur Peergroup zeigt sich beim Kurs-Buchwert-Verhältnis. Hier stehen 0,4 bei der Deutschen Bank 0,85 gegenüber.
Zu den günstigsten Branchenwerten gehört die Aktie hier immer noch, wenn man diesen Bewertungsmaßstab anlegt. Nur die Papiere der Société Générale sind mit 0,34 günstiger bewertet.
Es ist klar, dass sich steigende Kurse mit der Zeit auch in einem höheren KGV niederschlagen. DER AKTIONÄR hatte bereits seit Längerem mit einer Aufwärtsbewegung gerechnet, die die Bewertungslücke zum Teil schließen sollte. An den positiven Aussichten für die Bank hat sich nichts geändert. Mutige können noch zugreifen, sollten aber erst einmal einen Rücksetzer abwarten. Der Stopp wurde auf 11,00 Euro nach gezogen.