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26.07.2024 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Wie schlimm ist es?

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Deutsche Bank

Gestern unternahm der Kurs der Deutschen-Bank-Aktie einen ersten Stabilisierungsversuch, nachdem die Papiere nach Zahlen am Mittwoch um rund acht Prozent abstürzten. Unter den Analystenstimmen gibt es auch einige positive Einschätzungen. Der Vorstand muss im restlichen Jahr nun umso mehr die Prognosen erfüllen.

Bei Anlegern kam das Zahlenwerk zum abgelaufenen Quartal nicht gut an. Dabei ging es in Summe wohl weniger um die eigentlichen Ergebnisse des Finanzinstitutes, denn mit einem Verlust war vorab gerechnet worden und insgesamt war zufriedenstellend, was die Frankfurter ablieferten. Vielmehr hat das Ausbleiben eines zweiten Programms zum Aktienrückkauf 2024 vielen Aktionären sauer aufgestoßen. Für das Management wird es nun schwerer die Story von steigenden Ausschüttungen glaubhaft zu verkaufen.

Im Gegensatz zu den Aktionären sehen einige Analysten die Entwicklung bei der Deutschen Bank nicht so negativ. Im Gegenteil, Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für die Papiere auf "Overweight" mit einem Kursziel von 19,00 Euro belassen. In Reaktion auf die Zahlen des Geldhauses zum zweiten Quartal habe er seine Gewinnprognosen für die Jahre 2024 bis 2026 erhöht. Er sieht zudem weiteres Aufwertungspotenzial für die Aktien.

Auch Mate Nemes von der Schweizer Großbank UBS hat seine Ergebnisschätzungen bis 2026 angehoben. Er sieht drei Prozent höhere Werte. Das Kursziel für die Aktien hat er von 18,70 Euro auf 18,80 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Marktreaktion sei zu hart ausgefallen angesichts grundsätzlich (vor Rückstellungen) besserer Aussichten, so der Analyst.

Im laufenden Jahr will der Vorstand Erträge von 30 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Analystengemeinde glaubt bisher aber nur, dass 29,5 Milliarden Euro realistisch sind. Der Nettogewinn wird mittlerweile bei 3,3 Milliarden Euro erwartet. Vergangenes Jahr waren es noch 4,7 Milliarden Euro. Der große Unterschied erklärt sich durch die 1,3 Milliarden Euro Rückstellung bei der Postbank für das laufende Gerichtsverfahren.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Nach dem herben Rücksetzer vom Mittwoch schloss die Aktie gestern nahezu unverändert. Die 100-Tage-Linie bei 14,72 Euro wurde dabei gerissen. Hier liegt das erste Ziel, sofern es zu einer Gegenbewegung kommt. Anleger, die bereits investiert sind, setzen dennoch auf höhere Ausschüttungen. Alle anderen sehen aufgrund des Chartbildes von einem Einstieg ab.

Mit Material von dpa-AFX.

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