Gestern hat die Aktie der Deutschen Bank bei ihrer Aufwärtsbewegung eine Pause eingelegt. Die Papiere gingen mit einem leichten Minus aus dem Handel. Aus fundamentaler Sicht stehen die Chancen jedoch gut für eine baldige Fortsetzung des Kursanstiegs, denn die Aktie ist unterbewertet.
Die Deutsche-Bank-Aktie konnte den Absturz nach den weltweiten Turbulenzen Anfang August abschütteln und hatte mit dem Anstieg über die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 13,40 Euro verläuft, vor zwei Wochen bereits wieder ein Kaufsignal geliefert. Letzten Freitag konnte dann auch die 50-Tage-Linie bei 14,54 Euro geknackt werden. Nun steht der Kurs am GD100 bei 14,80 Euro.
Fällt dieser Widerstand, dann hätte die Aktie das nächste Kaufsignal generiert. Dass viele Marktteilnehmer scheinbar noch nicht wieder an die Börse zurückgekehrt sind, zeigt indes das aktuelle Handelsvolumen: Gestern wechselten nur 1,61 Millionen Papiere den Eigentümer. Der Durchschnitt der letzten 30 Tage lag bei rund sechs Millionen.
Fundamental spricht einiges für die Aktie der Deutschen Bank. Durch den jüngst erzielten Vergleich im Rechtsstreit mit Altaktionären der Postbank soll der Vorsteuergewinn im laufenden Quartal um 430 Millionen Euro höher ausfallen. Denn ein Teil der im zweiten Quartal gebildeten 1,3 Milliarden Euro schweren Vorsorge kann aufgelöst werden.
Der Nettogewinn im laufenden Quartal dürfte mit 961 Millionen Euro knapp unter einer Milliarde liegen. Ohnehin handelte es sich bei der gebildeten Rückstellung um eine einmalige Sache. Die Gewinnstärke der Deutschen Bank ist davon nicht betroffen.
Schon jetzt ist die Aktie unterbewertet, wenn man auf das KGV blickt: Für 2025 erwartet die Analystengemeinde eine 6, die Peers kommen indes auf 8. Im darauffolgenden Jahr soll das KGV demnach auf 5 absinken. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis der Deutschen Bank liegt zudem bei 0,4 für 2025 laut Schätzungen. Die Konkurrenten in der Eurozone kommen im Schnitt auf 1
Die charttechnische Entwicklung war zuletzt wieder erfreulich, fundamental ist die Aktie nach wie vor attraktiv. Neue Fantasie gibt es bei den Aktienrückkäufen; mit den Zahlen am 23. Oktober könnte es bereits neue Informationen geben. Denkbar ist ein neues Programm zum Jahresende.
Die Aktie ist eine laufende Empfehlung, spekulativ orientierte Anleger können weiter zugreifen und setzen auf einen Bruch des GD100