Die jüngsten Preisdaten aus den USA haben am Dienstagnachmittag kurzzeitig den Aufwärtstrend bei den Anleiherenditen gestoppt. Die Verzinsung der zehnjährigen US-Bonds sank nach überraschend positiven Erzeugerpreisen kurzzeitig um vier Basispunkte, um sich aber in der Zwischenzeit wieder nach oben in Richtung 4,80 Prozent zu bewegen. Profiteure sind die Banken, auch die deutschen, die kurz vor starken Signalen stehen.
Seit dem Wahlsieg Trumps geht es mit den Aktienkursen der US-Banken nach oben und in deren Sog auch mit den großen deutschen wie Deutsche Bank und Commerzbank. Beflügelt werden die Kurse durch das Versprechen niedrigerer Unternehmenssteuern und weniger bürokratischer Hürden. Die Frage ist nur, wie weit die Republikaner beim bürokratischen Hürdenabbau gehen werden. Mike Mayo, der Star-Wertpapieranalyst von Wells Fargo, ist jedenfalls optimistisch. Er bezeichnet Trumps Wahlsieg als "regulatorischen Wendepunkt" und "eine neue Ära nach 15 Jahren strengerer Regulierung".
Mayo rechnet mit höheren Erträgen im Investmentbanking, mehr Krediten und einer wirtschaftsfreundlicheren Haltung. „Alle Banken“ werden davon profitieren, sagt er voraus. Daniel Pinto, Präsident und COO von JPMorgan Chase, geht davon aus, dass die Deregulierung zu einem „wahrscheinlichen Anstieg“ von Fusionen und Übernahmen führen wird. Das wiederum spült den Banken weitere Einnahmen in die Kassen.
Hinzu kommt, dass die Zinsen wohl länger höher stehen, was ebenfalls den Kreditinstituten sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks zugute kommt. Mittlerweile geht in den USA die Mehrheit der Marktteilnehmer nur noch von maximal einer Zinssenkung im Jahr 2025 aus. Vor einem Monat noch lag die Erwartung bei zwei oder mehr Zinsschritten nach unten.
Doch nicht nur die US-Banken haben eine gute Perspektive, auch die deutschen. Beide im DAX notierten Häuser sind angesichts der starken Aussichten zuletzt auf Mehrjahreshochs gestiegen. Die Commerzbank beispielsweise steht so hoch wie seit 2013 nicht mehr.
Die Aktie der Deutschen Bank ist auf das höchste Niveau seit 2017 gestiegen. Beide Wertpapiere stehen jetzt zudem an charttechnisch wichtigen Marken, die es zu überwinden gilt. Sollte das in den nächsten Tagen gelingen, steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass die Kurse wieder in Richtung 20 Euro tendieren – ein Niveau, das auch mancher Analyst für machbar hält.
Für die Bankenbranche könnte das Marktumfeld beinahe nicht besser sein. Entsprechend positiv bleibt DER AKTIONÄR für Deutsche Bank und Co gestimmt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.