Heimlich still und leise hat sich die Aktie der DWS Group wieder nach oben gearbeitet und steht kurz unter dem Jahreshoch bei 38,85 Euro. Mittlerweile nehmen Anleger die hohe Sonderdividende vermehrt zur Kenntnis, die Papiere sind gefragt. Der Vermögensverwalter will insbesondere im Bereich Alternative Assets in den kommenden Jahren massiv wachsen.
Paul Kelly, bei der DWS Leiter für Alternative Anlagen, hat sich in einem Investorenbrief, der der Nachrichtenagentur Bloomberg vorliegt, zum Thema gewerbliche Immobilien in den USA geäußert. Büroimmobilien könnten derzeit eine „interessante Kreditmöglichkeiten“ darstellen. Bis 2028 würden in den USA Darlehen in Höhe von zwei Milliarden Dollar fällig. „Privates Kapital kann helfen, diese Finanzierungslücke zu schließen“, so Kelly.
Kelly befindet sich mit seinen Äußerungen in bester Gesellschaft, denn immer mehr Experten sehen Chancen durch den Rückzug von Finanzinstituten bei Gewerbeimmobilien. Steigende Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle, gerade in diesem Sektor, haben Banken vorsichtiger werden lassen. Durch das geringere Engagement der Geldhäuser sind die Kreditmargen gestiegen, was den Markt für andere Akteure interessanter macht.
Die DWS Group hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt und will bis zum Jahr 2025 im Geschäftsbereich Alternative Anlagen um jährlich zehn Prozent wachsen. Mit Paul Kelly wurde 2022 von Blackstone ein erfahrener Manager für das Segment geholt. Dabei ist das Untersegment Private Credit ein wichtiger Pfeiler des Bereichs Alternative Anlagen, das insgesamt Vermögenswerte im Volumen von 111 Milliarden Euro umfasst. Bisher geht die DWS in diesem Markt jedoch selektiv vor.
Kürzlich wurde nun eine Partnerschaft mit der Investmentplattform iCapital geschlossen, um Vermögensverwaltern und vermögenden Anlegern in den USA den Zugang zu den DWS-Alternatives-Strategien zu ermöglichen. Damit soll die Vermarktung von Fonds an vermögende Kunden voranzutreiben werden.
Aktuell nimmt die Aktie Kurs auf das Jahreshoch bei 38,85 Euro, was erste vergangene Woche erreicht wurde. Gelingt hier der Durchbruch, dann käme die nächste Hürde bei 39,40 Euro in Form eines Verlaufshochs von 2022 in Sicht. Die Aktie ist eine laufende Empfehlung, bei der Anleger noch immer zugreifen können. Der Stopp verbleibt bei Euro.